Sergijenko beschreibt Figuren und Szenarien aus der Zwischenzeit, ein absurdes Theater voll lärmender Kandidaten. Das uns, angeblich zivilen Barbaren, in ihrer herrlichen Komik die Haare zu Berge stehen lässt.
Wladimir, der verdiente Völkerverständiger und gnadenlose Witzbold, hält den Finger immer schön in die Wunde und schifft sich mit uns ein zu einer Reise durch ein vergangenes MärchenZombieSehnsuchtsLand. Das Buch ist eine scheckige Schönheit, eine bunte Kuh im Nebel, dessen Schleier langsam zerreißt. Beißen sie in den herrlichen, roten Apfel, den ihnen der Meister hinhält. In der Hoffnung die böse Schwiegermutter hat keine Aktie daran. Großes Buch in bester russischer Erzähltradition, ein bitterböser Schmankerl, ein knackiges Kuckucksei, eine satte Eulenspiegelei.
Wladimir Sergijenko, geboren 1971 in Lwow (West-Ukraine), lebt seit rund 20 Jahren in Deutschland, ist verheiratet und hat zwei Kinder. In Russland veröffentlichte er Gedichte und ¬Erzählungen, sein größter Erfolg war »Diebe Märchen Nr. 2«. Er ist Mitglied des russischen P.E.N. und Kurator und Organisator internationaler Kulturprojekte zur Unterstützung der russischen Sprache weltweit.
Wladimir Sergijenko, Russisch fluchen, 144 Seiten, Eulenspiegel Verlag, Berlin 2013, 12,99 Euro
Buchvorstellung in Leipzig, Freitag, 15. März 2013, 19:00 Uhr, Café Fauser, Lützner Str. 100, 04179 Leipzig
BUCHPREMIERE in Berlin, Dienstag, 26. März 2013, 20:00 Uhr, Sergej-Mawritzki-Stiftung, Lindower Str. 18, 13347 Berlin
(mit Extra-Lektion im "Russisch Trinken")