Das Kabinett habe diese Woche in einer engen Runde die Möglichkeit einer offiziellen Entschuldigung erwogen, so die Zeitung. Vier Minister, einschließlich Verteidigungsminister Ehud Barak, haben dabei darauf bestanden, für den Tod der türkischen Bürger „teilweise Abbitte zu leisten“.
Wie RIA Novosti von einem Mitarbeiter der israelischen Regierung erfuhr, der nicht namentlich genannt werden wollte, will Premier Binjamin Netanjahu – trotz des Ultimatums der Türkei – keine offizielle Abbitte für das Vorgehen der israelischen Militärs leisten.
Israel werde der Türkei in keinem Fall eine Entschuldigung entgegenbringen, denn die israelischen Militärs hatten laut dem Bericht der zuständigen UN-Untersuchungskommission beim Abfangen des Schiffskonvois nicht gegen das Völkerrecht verstoßen, sagte der Gesprächspartner der Agentur.
Der türkische Regierungschef Tayyip Erdogan hatte die offizielle Entschuldigung als eine der Hauptbedingungen der Weideraufnahme der türkisch-israelischen Beziehungen bezeichnet. Darüber hinaus fordert Ankara eine Entschädigung der Familien der Opfer durch Tel Aviv.
Der internationale Schiffskonvoi, der Baustoffe, Medizintechnik und andere Hilfsgüter nach Gaza bringen und somit die von Israel verhängte Blockade gegen die Palästinenser-Exklave durchbrechen sollte, wurde im Mai 2010 vom israelischen Militär vor der Küste vor Gaza in internationalen Gewässern agefangen. Bei der Operation kamen neun Teilnehmer der Aktion ums Leben.
RIA Novosti