Die Flugzeuge der Allianz hatten in einer Region, in der sich kurz davor Gaddafi-Truppen aufgehalten hatten, eine Fahrzeugkolonne geortet und angegriffen. Später stellte sich heraus, dass die Kampfahrzeuge den Aufständischen gehörten. Ob bei dem Angriff Menschen verletzt wurden, blieb unklar. Die NATO äußerte Bedauern über "mögliche" Opfer.
In Libyen liefern sich die Truppen des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi seit Februar erbitterte Gefechte mit der Opposition, die Gaddafis Rücktritt fordert. Die Rebellen werden von westlichen Staaten militärisch unterstützt und kontrollieren viele Gebiete in Ostlibyen.
Seit März fliegt die NATO Luftangriffe gegen vom Gaddafi-Regime kontrollierte Militäranlagen und Städte. Der UN-Sicherheitsrat hatte am 17. März mit der Resolution 1973 Tür und Tor für ein internationales Eingreifen geöffnet, um die Zivilbevölkerung in Libyen zu schützen und Waffenimporte für Gaddafi unmöglich zu machen. Nach libyschen Angaben wurden bei einem Nato-Angriff am 1. Mai einer der Söhne und drei Enkel des Staatschefs getötet.
Auf der Seite Gaddafis kämpfen unter anderem Milizen aus vielen afrikanischen Staaten. Gaddafi bezeichnet die Rebellen als Al-Qaida-Terroristen. Menschenrechtsorganisationen sprechen von tausenden Todesopfern in Libyen.
Nach Einschätzung Russlands und vieler anderer Staaten geht der NATO-Einsatz über den Rahmen der UN-Resolution hinaus. Frankreich, Italien und Katar haben den in Bengasi gegründeten Rebellenrat offiziell anerkannt. Deutschland hat eine Ein-Mann-Schau-Repräsentanz vor Ort.
RIA Novosti