VR China gewinnt durch Export nach Westeuropa dort nun auch den Wettbewerb bei Autos mit Verbrennungsmotoren

Volksrepublik China
Die Flagge der Volksrepublik China. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Export chinesischer Autos nach Westeuropa boomt. Im ersten Quartal 2025 waren es rund 200 000, was einem Rekordanteil von 7 % der Neuwagen auf diesen Märkten entspricht. Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis Jahresende eine Million Autos erreichen, analysiert der linke Wirtschafswissenschaftler Gigi Sartorelli im kommunistischen Magazin „Contropiano“ auf dessen Onlineplattform am 4. Juni 2025. Die entsprechenden Daten stammten von Schmidt Automotive Research, einem deutschen Thinktank , der den Automobilsektor untersucht.

Bei der Entwicklung zeichne sich, so Sartorelli, in der Praxis folgendes Szenario ab. In der EU wird der ökologische Wandel immer weiter hinausgezögert, um die Profite der Automobilhersteller zu schützen. Während auf dem chinesischen Markt Verbrennungsmotoren durch Elektroautos ersetzt werden, wird gleichzeitig der Absatz „herkömmlicher“ Autos in westliche Länder verlagert. China gewinne damit im Export nach Westeuropa nun auch den Wettbewerb bei Auto mit Verbrennungsmotoren. Der EU-Markt wird mit Autos mit Verbrennungsmotor (also mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugen) aus China überschwemmt.

Für diesen Importboom, den Brüssel eigentlich verhindern wollte, gibt es mehrere Gründe. Erstens verlagerte sich der Bestimmungsort chinesischer Fahrzeuge nach Großbritannien, wo die europäischen Zollschranken nicht gelten. Zweitens verlagerte sich das Exportangebot stark in Richtung Hybrid- und insbesondere nichtelektrischer Modelle, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 81 % verzeichneten.

Auch die Senkung einiger Versandkosten wirkte sich aus und machte die Preise chinesischer Autos wettbewerbsfähiger. Wobei der Rückgang der Importe von Elektrofahrzeugen aus dem chinesischen Festland teilweise auf die Strategie einiger Hersteller wie Volvo und BMW zurückzuführen sei, die einen Teil ihrer Lieferketten zurückverlagern, auch wenn sie sich noch nicht vollständig von China gelöst haben.

Dieser Rückgang könnte vorübergehend sein, da chinesische Automobilhersteller ebenfalls ihre Lieferketten und Geschäftspartner neu definieren und möglicherweise bald Fabriken direkt in der EU eröffnen. Großbritannien, Spanien und Italien nehmen im ersten Quartal 2025 68,2 % aller neu eintreffenden Fahrzeuge auf, doch auch in Frankreich und Deutschland gewinnen chinesische Marken an Boden.

Anzumerken ist weiter, so der Autor, dass die Emissionen des Dragon in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres jeweils um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr gesunken sind. Dieses Ziel wurde sowohl im Hinblick auf die immer stärkere Verbreitung erneuerbarer Energiequellen als auch auf das Wachstum des Marktes für Elektroautos erreicht. Die „Financial Times“ schätzt, dass in diesem Jahr mehr Elektroautos als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkauft werden.

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