„Die Wahl eines neuen IWF-Chefs soll transparent und auf Grundlage der Konsultationen mit allen interessierten Seiten unter Berücksichtigung der Qualitäten und Erfahrungen der Kandidaten erfolgen. Verschiedene Länder haben einige Kandidaten vorgeschlagen, die alle erörtert werden sollen“, sagte der Amtssprecher des chinesischen Außenministeriums am Donnerstag in einer Pressekonferenz zu dem abgeschlossenen Besuch der französischen Finanzministerin Christine Lagarde in Peking. Lagarde bewirbt sich neben anderen Kandidaten um das Amt des geschäftsführenden IWF-Direktors.
China werde eine endgültige Entscheidung über die Unterstützung eines Kandidaten erst nach allen Konsultationen treffen, so der Ministeriumssprecher.
Lagarde bewirbt sich um den IWF-Chefposten, nachdem ihr Landsmann, der bisherige Amtsinhaber Dominique Strauss-Kahn, im Mai im Zuge der Vorwürfe, ein Zimmermädchen in einem New Yorker Hotel zu Oralsex gezwungen zu haben, zurückgetreten war.
Bei ihrer China-Reise hatte sich die französische Finanzministerin mit dem Vizepremier des chinesischen Staatsrates Wang Qishan sowie mit anderen führenden chinesischen Politikern getroffen. Sie besprach mit ihnen die Reformen im Weltfinanzsystem und in internationalen Finanzinstituten, darunter im IWF.
Christine Lagarde ist die aussichtsreichste Kandidatin für die Leitung des IWF. Es sind aber auch Kandidaten aus der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, der Türkei und Israel im Gespräch. Um den Posten des IWF-Chefs bewerben sich zudem auch der mexikanische Zentralbankchef Agustín Carstens und der kasachische Zentralbankchef Grigori Martschenko.
Bisher sind alle zehn Leiter des Internationalen Währungsfonds, der gleich nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden war, Europäer gewesen – und vier davon Franzosen.
RIA Novosti