Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wie das kommunistische Magazin „Contropiano“ am 12. Februar auf seinem Online-Portal enthüllt, haben die 100 größten italienischen Rüstungsunternehmen von 2021–2023 einen kumulierten Nettogewinn von 4,5 Milliarden erzielt. Das gehe aus einem Bericht der italienischen Mediobanca zur Militärindustrie hervor, der anführt, dass es sich um eine Pyramide handelt, an deren Spitze die beiden staatlich kontrollierten Konzerne Leonardo und Fincantieri  stehen. Grundlage sei ein Gesamtumsatz, der 2023 auf 40,7 Milliarden Euro beziffert wurde.

Der Rüstungs- und Weltraumkonzern Leonardo, der zu den größten Rüstungsunternehmen der Welt zählt, entwickelt und baut Flugzeuge, Hubschrauber, Satelliten, Raketen und Raumfahrtkomponenten, Geräte für die Kommunikations- und Informationstechnik, Schiffsgeschütze, Torpedos und Waffensysteme für Panzerfahrzeuge. Der Konzern beschäftigte 2023 rund 54 000 Mitarbeiter, davon die Mehrheit in Italien.  Weitere Standorte befinden sich in Deutschland, Frankreich, Polen, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Der Konzern ist Teil des Konsortiums, welches das Kampfflugzeug Eurofighter Typhoon entwickelt hat und es produziert, und   als Entwicklungspartner an der Lockheed Martin F-35 beteiligt ist. Darüber hinaus ist Leonardo an der Entwicklung des EuGlobal Combat Air Programmeropean MALE RPAS (Eurodrone) und dem  (GCAP) zur Entwicklung eines Mehrzweckkampfflugzeugs der sechsten Generation beteiligt.

Im Dezember 2024 schloss Leonardo ein Joint Venture mit der britischen BAE Systems und Japan Aircraft ­Industrial Enhancement Co. (JAIEC) zur Entwicklung des neuen Kampfflugzeugs »Global Combat Air Programme«, das »die Verteidigungsfähigkeiten der beteiligten Länder steigern soll, um, wie es hieß, den zunehmenden Sicherheitsbedrohungen durch Russland und China zu begegnen«. Im Januar 2025 folgte die Bildung eines Joint Venture von Leonardo mit Rheinmetall Military Vehicles« (LRMV), des Düsseldorfer Rüstungskonzerns mit Sitz in Rom, das neue Kampf- und Schützenpanzer von Rheinmetall – die Typen »Panther« und »Lynx«  weiter entwickeln und bauen wird, wovon die italienischen Armee mehrere hundert mit einem Volumen von bis zu 23 Milliarden bestellen wird.

In der Praxis ist Leonardo damit der Anführer eines Systems von über 4 000 Unternehmen, in denen fast hunderttausend Menschen beschäftigt sind. Davon sind 67 Großzulieferunternehmen mit 7.500 Beschäftigten und einem Umsatz von 1,3 Milliarden.

Der CEO von Mediobanca, Alberto Nagel, nannte  den Militärsektor „einen Sektor von absoluter Bedeutung“. Das umso mehr, wenn man bedenke, „dass die Wirtschaftsanalyse relativ einhellig davon ausgeht, dass die Rüstungsindustrie in Bezug auf Forschung und Entwicklung sowie die Ausbildung von Humankapital positive Folgeeffekte auf die gesamte Wirtschaft hat, da sie ein hohes Maß an Fähigkeiten erfordert und zu deren Verbesserung sie beiträgt“. 

Wenn es um die Erhöhung der Militärausgaben, der Militäreinsätze im Ausland und der Beteiligung am Krieg in der Ukraine geht, bestehe eine vollkommene Übereinstimmung zwischen der extremen Rechten und der Demokratischen Partei, so „Contropiano“, das betonte, dieses Monster wachsender Interessen, zu dem ein parteiübergreifender politischen Konsens besteht, müssen wir bekämpfen, nicht nur um den Krieg jetzt zu beenden, sondern auch um die Position und die internationale Vision unseres Landes, das heute fest im euro-atlantischen Block gefangen ist, radikal zu ändern.

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