Berlin, BRD (Weltexpress). Am 21. Januar 1924 legte sich in aller Welt unermeßliche Trauer über die Gesichter in die Herzen der Kommunisten und auch all jener, denen Vernunft gegeben ward: Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, war an den Spätfolgen eines Attentats gestorben. Unauslöschlich aber ist die Lehre des Marxismus der Neuzeit für die Befreiung der Menschheit vom Joch des Kapitals unter dem Synonym Leninismus. „Er rührte an den Schlaf der Welt“, überschrieb der Dichter und einstige Minister für Kultur Johannes R. Becher eines seiner überhaupt hervorragenden Gedichte zu Ehren Lenins.

Als Kind schon hab ich ihn verehrt, aber mich schauderte – es muß 1990 gewesen sein -, als der Revisionist Walter Janka in einem Fernsehinterview sinngemäß von sich gab, laßt mal den Lenin bei den Russen; mit dem haben wir nichts mehr am Hut. Das entsprach auch dem empörenden Geschehnis im damaligen Zentralorgan der SED – dann kurzzeitig mit dem Anhängsel PDS – „Neues Deutschland“, wo aus dem Zeitungskopf die Aufforderung und zugleich Mahnung des Kommunistischen Manifests: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ (MEW, Bd. 4, S.462) unter dem Chefredakteur Wolfgang Spiekermann entfernt worden war.

Für mich gilt demgegenüber mehr denn je die Aussage von Lenin in „Was tun?“: „… bürgerliche oder sozialistische Ideologie. Ein Mittelding gibt es nicht … Darum bedeutet jede Herabminderung der sozialistischen Ideologie, jedes Abschwenken von ihr zugleich eine Stärkung des bürgerlichen Ideologie.“ (LW 5, S. 396)  

Drei für mich markante Verse für Lenin aus Anlaß seines 101. Todestages wählte ich als Hobbypoet der Jahre 2004, 2013 und 2019 aus.

Als Kind schon hab‘ ich ihn verehrt,
Bedauernd, daß er nicht mehr war.
Er hat mich das Leben lieben gelehrt
Mit der Revolution, die mich genährt
Seit dem stolzen Siebzehner Jahr.

Aus den Augen mit warmherzig spöttischem Blick,
Der die Welt erfaßte, erhaben,
Erfuhren die Menschen ihr Erdenglück,
Zu brechen dem Bourgeois das Genick,
Um zu ernten von eigenen Gaben.

Zu lernen, zu lernen, daß sich was bewegt
Fürs Ziel der Gemeinsamkeit.
Sein Plan ging auch auf und hat weggefegt
Die Not und den Krieg. Das ist belegt
Als geschichtliche Wahrheit weltweit.

Erst als man sich trennte mit Ignoranz
Von der leninschen Art zu leben,
Zu planen, da war die Parteibilanz
Mit falsch verstandener Toleranz
Dem Kapital ein Segen.

Doch mehr denn je die Gegenwart
Von Kapital und Arbeit,
Verlangt den Bruch nach Lenins Art
Mit Parasiten. Nie erspart
Bleibt Lenins Werk der Wahrheit.
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