Berlin, Deutschland (Weltexpress). Doofe Dose war gestern. Heute gibt es für die guten Leut` „die intelligente Steckdose für das Heimnetz“. Die Fritz!Dect 200 (im folgenden Fritzdect 200 geschrieben) sei intelligent, verkünden die Fritzfreunde. Ansichtssache, möchte man meinen und darauf hinweisen, dass sich in erster Linie Philosophen, Psychologen und Pädagogen mit Intelligenz befassen und weit weniger Physiker.
Und unter denjenigen, die Physik anwenden, die Techniker und Elektriker, die sich mit elektrischem Strom beschäftigen, wird sich wohl ernsthaft niemand finden lassen, der behaupten, dass eine Steckdose intelligent und clever ist – womöglich intelligenter und cleverer als er selbst. Lassen wir also Werbung Werbung sein und befassen wir uns mit dem wirklich Wahrhaftigen und Wichtigen, mit dem kleinen quadratischen Kasten, der an eine doppelt dicke Schachtel Zigaretten erinnert.
Auf der weißen Verpackung der schlichten Schachtel steht nicht eine Marke von B wie Benson und Hedges bis W wie Winston drauf sondern in grau und Großbuchstaben Fritz. Ein scheinbar „typisch deutscher Name“, der in letzter Zeit aus der Mode gekommen scheint, wie Iwan bei den Russen, steht für tolle Technik mit famosen Funktionen in der Bits und Bytes. Deswegen laufen die Produkte der Marke Fritz des Berliner Unternehmens AVM wie geschnitten Brot.
Was steckt also in dem auf den ersten Blick mit rund 45 Euro nicht günstigen Gerät, dass auch noch als Steckdose, mit der man steuern könne, bezeichnet wird. Augenfällig ein Stecker und eine Buchse. Hinten weisen zwei silbern glänzende Kontaktstifte nach außen (Stecker) und vorne zeigt sich die nach innen geformte Kontaktöffnung (Buchse). So weit, so gut.
Bei einer Belastung von bis zu 2300 W/10A kann man mit der Fritzdect 200, die an eine 230-Volt-Steckdose angeschlossen wird Geräte im Haushalt automatisch ein- und ausschalten. Mit dem bekannten wie beliebten Google-Kalender kann der Nutzer seine Geräte steuern. Tag und Nacht kann der Kasten auch unterscheiden, aber, obwohl AVM das Astrofunktion nennt, kein Horoskop erstellen. Immerhin schaltet die Fritzdect 200 man mit der eingeschalteten Astrofunktion automatisch bei Sonnenaufgang und –untergang.
Automatisch schalten und manuell von nah und fern. In Verbindung mit einem Schnurlosen Fritzfon wird die Fritzdect 200 nämlich „zur fernbedienbaren Steckdose“. Das stimmt und läuft lässig. Außerdem lässt sich die Fritzdect 200 über eine Fritzbox (hier und heute über die Fritzbox 7490) einrichten und bedienen und zwar Zuhause wie auch außer Haus über Endgeräte (Computer, Tablet oder Smartphone) im Internet.
Was kann die Fritzdect 200 noch? Sie erfasst den Energieverbrauch aller angeschlossenen Geräte und stellt diesen in der Benutzeroberfläche der Fritzbox dar, so dass der Anwender Informationen zu Leistung, Schaltzustand und Verbrauch ablesen kann. Per Push-Mail kann man sich diese Infos auch zusenden lassen. Nebenbei wird auch die Umgebungstemperatur der Fritzdect 200 gemessen. Direkte Sonneneinstrahlung sei nämlich laut Herstller nicht gut, besser sei schon Belüftung.
Updates aktualisieren die Software der Fritzdect 200, um womöglich noch effektiver Strom zu sparen. Und das ist gut so.