„Diese islamistischen Prediger sind eine Gefahr für unsere Jugend“, sagt Ismail Tipi. „Jugendliche, die in ihrem Leben und ihrem Glauben nicht wirklich gefestigt sind, lassen sich leicht beeinflussen, wie wir wissen“, sagte der hessische CDU-Landtagsabgeordnete in einem Telefon-Inteview mit WELTEXPRESS. Und er hat Recht. Leute wie Pierre Vogel produzieren sogenannte „Schläfer“, wie auch das Attentat auf einen US-amerikanischen Bus vor einigen Wochen, bei dem zwei Soldaten schwer verletzt wurden, zeigt. Ein unauffälliger junger Mann, der plötzlich los geht und auf Menschen schießt, indem er „Allahu akhbar“ (Gott ist groß) ruft. Den niemand beauftragt und niemand begleitet. Ganz alleine mit einer Art Wahnvorstellung zieht so einer los, um sich zu rächen? Später sagt dieser junge Mann, der sich selbst kurze Zeit vor dem Attentat den Kampfnamen Abu Reyyan zulegte, dass er ein Facebook-Freund Pierre Vogels war und dessen Predigten auf Videos verfolgt habe. Es war wohl der erste islamistisch motivierte Anschlag in Deutschland, den dieser junge Mann verübte und ein „Attentat“, das aus dem nichts kommt, wie es der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) treffend formulierte.
Ismail Tipi weist darauf hin, dass vor allem Pierre Vogel auf seiner Internetseite 100 000 sogenannte „Dava Zentren“ fordert. Zentren für „die Sache“! Dies sei zwar keine direkte Aufforderung an die jungen Leute, in den Untergrund zu gehen, sagt Tipi, doch wenn einer wie Vogel sagt, dass man sein eigenes Zimmer als „Dava-Zentrum“ zur Verfügung stellen sollte, wenn es nicht anders ginge, dann klingt das schon mehr als bedenklich. Sie sind nämlich weder kontrollierbar noch feststellbar, diese „Zentren“, die in Jugendzimmern aufgebaut werden und sie produzieren das, was am gefährlichsten ist, nämlich sogenannte „Schläfer“, die sich unter Umständen Jahre lang bereit halten, um an irgendeinem fernen Tag zuzuschlagen. „Wie sollen wir denn mit solchen Menschen umgehen?“, fragt Ismail Tipi. Er sieht hier nur die eine reale Chance, dass friedliebende und laizistisch denkende Muslime sich hier kümmern müssen. Sie sollten wenigstens insofern Farbe bekennen und ihrer Verantwortung gerecht werden, als dass sie ihre Jugend an einer solchen Veranstaltung, wie sie am Mittwoch an der Frankfurter Hauptwache stattfinden soll, nicht denjenigen überlassen, die sie auf den falschen Weg zu bringen versuchen. Wenigstens, und das wäre schon viel, sollten sie mit ihrer Anwesenheit beweisen, dass sie da sind, dass sie zuhören und dass sie bereit sind, über das, was dort stattfindet, zu diskutieren. Hier ist ausnahmsweise einmal nicht der deutsche Staat gefragt, sondern diejenigen, die sich zum muslimischen Glauben bekennen. Sie sollten nun dafür Sorge tragen, dass die Gesellschaft in der Lage ist, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der demokratische Rechtsstaat der Bundesrepublik Deutschland gibt ihnen die rechtsstaatlichen Mittel an die Hand, sich hier bemerkbar zu machen.