Verdächtiger im Fall der Nord-Stream-Sabotage flüchtet in ukrainischem Botschaftswagen aus Polen in die Ukraine

Die Flagge der Ukraine. Quelle: Pixabay, Foto: Jolanta Dyr

Berlin, Bundesrepublik Deutschland (Weltexpress). Der in Deutschland wegen der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines gesuchte ukrainische Staatsangehörige Wladimir Z. ist in einem ukrainischen Botschaftsauto von Polen in die Ukraine geflohen, berichtet der Spiegel nach Recherchen des ZDF und des dänischen Radiosenders DR.

„Das Auto, mit dem er die Grenze überquerte, gehörte eindeutig nicht ihm. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden handelte es sich um einen Wagen mit Diplomatenkennzeichen der ukrainischen Botschaft in Warschau“, schreibt der Spiegel. Nach dem Sabotageakt sei der Verdächtige mehrmals nach Deutschland gereist, zuletzt wenige Tage bevor die deutschen Behörden einen Haftbefehl gegen ihn ausstellten, den Deutschland am 21. Juni nach Polen schickte. Die polnischen Staatsanwälte hätten zunächst ihre Bereitschaft signalisiert, den ukrainischen Staatsangehörigen sofort festzunehmen, seien aber nicht tätig geworden, hieß es. Zudem hätten polnische Beamte am Rande der Regierungskonsultationen mit Deutschland Anfang Juli erklärt, Warschau habe nicht die Absicht, Berlin bei den Ermittlungen zu den Explosionen zu unterstützen.

Am 6. Juli floh der Verdächtige von Polen in die Ukraine. „Berlin ist zuversichtlich, dass Warschau ihn gewarnt hat“, schreibt der Spiegel und fügt hinzu, dass die deutsche Regierung über das Vorgehen Warschaus empört war.

Fall Nord Stream

August Hanning, der von 1998 bis 2005 Direktor des deutschen Bundesnachrichtendienstes war, sagte am 15. August, dass die Präsidenten Polens und der Ukraine, Andrzej Duda und Wladimir Selenski, offenbar vereinbart hatten, bei der Sabotage der Pipelines zusammenzuarbeiten, da es sich nicht nur um ein privates Unterfangen gehandelt haben könne. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor unter Berufung auf eine gemeinsame Untersuchung mit der ARD und der Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet, dass die deutsche Generalstaatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen ukrainischen Tauchlehrer erlassen hat, der im Verdacht steht, an den Explosionen im Nord Stream beteiligt gewesen zu sein. Nach Angaben der Zeitung stehen auch zwei weitere ukrainische Tauchlehrer im Verdacht, an diesem Sabotageakt beteiligt zu sein.

Das Wall Street Journal wiederum berichtete unter Berufung auf Quellen, Selenski habe den Plan zur Sprengung der Gaspipelines genehmigt, aber versucht, seine Entscheidung rückgängig zu machen, nachdem die CIA davon erfahren hatte.

Anmerkung:

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