Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Samstag unter Berufung auf Augenzeugen. Ein Reuters-Reporter soll persönlich das Wrack von vier zerbombten Fahrzeugen gesehen haben, darunter eines Krankenwagens. Daneben hätten sich einige Gräber befunden, an denen Menschen gebetet hätten, hieß es.
"Einige in unsere Reihen eingeschleuste Provokateure aus der Gaddafi-Armee hatten aus unseren Fla-Kanonen das Feuer eröffnet. Darauf hin flogen Kampfjets der NATO Bombenangriffe auf uns", sagte ein Aufständischer.
Laut Spiegel-Online hätten die Rebellen den verhängnisvollen „Fehler“ selber ausgelöst. „Vor dem Luftschlag habe ein Aufständischer mit einem Maschinengewehr Leuchtspurmunition in die Luft geschossen, sagte Ortsvertreter Issa Chamis. Es habe sich um Freudenfeuer gehandelt. "Die Flugzeuge haben geglaubt, dass man auf sie schoss und auf den Konvoi gefeuert." Neben den neun Rebellen seien der Fahrer und drei Medizinstudenten aus der Rebellenhochburg Bengasi in der Ambulanz getötet worden“ heißt es im Spiegle-Online-Bericht.
RIA Novosti berichtet, daß das Kommando der Koalition die Meldungen vorerst nicht kommentieren wolle. Auch aus London und Paris liegen bis dato keine Stellungnahmen vor außer Mitteilung, man werde das Geschehene überprüfen. Klar ist: Der Krieg in Libyen wird immer chaotischer, auf allen Seiten.
Weitere Angaben über Friendly Fire, als der versehentliche Beschuß der eigenen Streitkräfte, also der Turnschuhkrieger aus dem Osten des Vielstammesvölkerstaates Libyen, und Kollateralschäden, also bei denen zivile Objekte und zivile Personen zu Schaden kommen, gibt es aus den Hauptstädten der Angriffsallianz bislang ebenfalls keine Kommentare.
Mit Material von dpa, Reuters, RIA Novosti und Spiegel-Online