Tief in das Theater der Trockeneis-Cocktails eintauchen – Mixen lernen in The Alchemist in Berlin

Waffen sind gerade in Mode, diese ist gewaltfrei. Auf den fast fertigen Cocktail mit Erdbeersirup und Cranberrysaft sowie dem unvermeidlichen Eis wird eine Trockeneisblase gesetzt. Die Kunst ist, diese nicht platzen zu lassen. Auf dem fertigen Drink hält sie zwei Minuten. © Photo/ BU BY Andreas Hagemoser 2024, Aufnahmeort Berlin, Aufnahmedatum 20.April 2024

Berlin, Deutschland (Weltexpress). In The Alchemist in Berlin, einer angesagten Mischung aus Restaurant und Bar, wird das Mixen von Cocktails gelehrt und gelernt. Weil der Name Programm ist, gilt es, nicht nur alkoholische Mixgetränke herzustellen, sondern magische. In dieser Stätte für Gäste an der Linkstraße trinkt das Auge mit.

Zum Spektakel im gehört es sich für Gäste, in einem weißen Kittel gekleidet und mit einer Schutzbrille versehen auf einem Hocker am Tresen Platz zu nehmen. Dann beginnt die Einführung in die Kunst der Cocktailzubereitung ohne Schall, aber mit Rauch.

Daß sich in den Schränken und Regalen dieser Alchemisten nicht nur geistige Getränke aller Art befinden, sondern auch köstliche Kuriositäten, tolle Tinkturen und skurrile Substanzen, das glaubt man schon nach der ersten Runde. Richtig, eingeschenkt wird auch und nicht nur eingetrichtert.

The Alchemist ist vor allem ein Theater für Trockeneis-Cocktails. Mit anderen Worten und zwar denen der Alchemisten: „Die Präsentation unserer Cocktails gleicht immer einer Theatervorstellung, daher werden manche mit Trockeneis serviert. Trockeneis ist absolut sicher, wenn man es ordnungsgemäß verwendet. Das bedeutet, dass wenn dein Drink mit einem Strohhalm an den Tisch kommt, nutze diesen bitte. Bitte berühre das Trockeneis nicht mit den Fingern! Lehn dich stattdessen entspannt in deinem Stuhl zurück und genieße das Theaterspektakel und das Aroma deines Cocktails.“

In Alchemisten-Englisch: „We don’t just make drinks, we strive to create magic, to serve up theatre (in a glass).“

Das wird auch beim Cocktail-Kurs vermittelt. Sicherlich gilt dabei, was galt: Sicherheit geht mit Spaß vor Spektakel.

Daß Trockeneis tatsächlich gefrorenes Kohlendioxid sei, das bei extremen Temperaturen von -78,5 Grad Celsius hergestellt werde, das weiß ein Kollege. Durch Komprimieren und Kühlen von Kohlendioxidgas werde Trockeneis hergestellt. Der Aggregatzustand wechselt also von flüssig zu fest. Und der Spaß an der Freud des Verdampfens (nicht Verbrennens) wird Sublimation genannt, denn Trockeneis schmilzt nicht.

Klar, mit Trockeneis können Cocktails gekühlt werden, auch wenn der augenscheinliche Effekt für den Zahlenden zählt. Nebel ziehen statt Dämonen, Rauch verzieht sich wie Aromen. Das Zeug qualmt sprudelt und blubbert. So geht Alchemistenküche – jedenfalls im Kopfkino – und in diesem Cocktail-Kurs für Anfänger.

A propos Verbrennungen. Der direkte Kontakt mit Haut kann zu Kaltverbrennungen führen. Was fehlt? Handschuhe! Doch wenn das Trockeneis wie aus der Pistole geschossen kommt, dann sind die nicht nötig.

Daß die Dosierung – nicht zu wenig, nicht zu viel – wichtig ist, das lernt im Alchemist schneller als der Rauch verfliegt. Dann heißt es trinken.

The Alchemist

Adresse: Linkstraße 4, 10785 Berlin

Kontakt: Telefon: 030232574455

Heimatseite: thealchemist.de

Öffnungszeiten: Montags bis mittwochs von 10 Uhr bis 0 Uhr, donnerstags bis samstags von 10 Uhr bis 2 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 23 Uhr

Kleiderordnung: Cool zum heißen Scheiß

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im WELEXPRESS.

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