Alle Jahre wieder werden wie in anderen islamischen Ländern auch in der Türkei im Andenken an den Stammvater Abraham rund 400 000 Tiere geschlachtet. Auch wenn die türkischen Behörden schon seit Jahren offizielle Schlachtplätze mit professionellen Metzgern einrichten, glauben dennoch viele Menschen, sie müssten ihre Tiere selbst schlachten. Trotz der jährlich erhöhten Bußgelder, mit denen die Regierung diese Heimschlachtungen und ihre Folgen abschaffen möchte, schlachteten wieder zahlreiche Bürger ihre Opfertiere auf offener Straße oder bei sich zu Hause.
Das staatliche Religionsamt ruft mittlerweile die Gläubigen vor dem Fest dazu auf, insbesondere den Kindern den Anblick dieser blutigen Angelegenheit zu ersparen. Immer wieder kommt es vor allem in den Vororten von Großstädten zu grausigen Szenen, wenn verängstigte Tiere sich losreißen, von ihren Besitzern durch die Straßen gejagt, um dann mit Knüppeln und Steinen geprügelt zurück zur Schlachtbank getrieben zu werden.