London, VK (Weltexpress). Stelios Haji-Ioannou, der am 14. Februar 1967 in Athen geboren wurde, gilt einigen als Emporkömmling, doch er war bei seiner Geburt schon oben, denn er gehört zu einer griechisch-zypriotischen Reederfamilie, die ihren Sohn zum Studieren nach London schickte.
Ob er faul oder fleißig war und was wer wirklich lerne an der London School of Economics und der Cass Business School in London, das wissen wir nicht, aber damals begann er in London das Gründen und Investieren.
Bekannt wurde er mit der Gründung der Billig-Fluglinie Easyjet vor 25 Jahren. Noch immer ist der der Laden Kernbestandteil des weiter wachsenden Imperiums von Haji-Ioannous, der in „Easy“ und also billig macht. Billige Flüge, billige Hotelzimmer, billige Kreuzfahrten und billige Kredite. Beim Steuernzahlen mag der Grieche es auch gerne billig. Er wohnt wohl im Fürstentum Monaco. Weil Monaco nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Erde ist, wird man ihn in der Steueroase, wo kein Staatsbürger direkte Steuern zahlen muss, wohl oft sehen. Auch die Erbschaftssteuern liegt in gerade Linie bei Null.
Sollte Haji-Ioannou nicht mehr heil in Monaco lande, vererbt er ein auf „Wikipedia“ vermutetes „Vermögen von 1,072 Milliarden Euro (727 Mio Pfund). Der Milliardär wolle davon „fünf Millionen Pfund für Hinweise von Easyjet-Beschäftigten auf verdächtige Geschäftsbeziehungen der Billigairline mit Airbus in Aussicht“ stellen, wie „Reuters“ (12.5.2020) mitteilt. Unter der Überschrift „Easyjet-Großaktionär setzt Belohnung für Tipps gegen Airbus-Auftrag aus“ wird darüber informiert, dass Haji-Ioannou „jeden Tipp“ über Bestechung und Korruption „mit 10.000 Pfund“ belohne. „Die Belohnung von fünf Millionen Pfund winkt, wenn ein Hinweis zur Stornierung des Airbus-Auftrags führt.“
Die easyJet Airline Company PLC mit Sitz in Luton, VK, hält nämlich am Vorhaben, 107 neue Airbus-Jets zu kauf, fest. Haji-Ioannou ist offensichtlich dagegen. Er stemmt sich gegen die Geschäftsführung und große Eigentümer beziehungsweise „drei größere Aktionäre mit zusammen 15 Prozent Anteil“ … sowie „die einflussreichen Stimmrechtsberater ISS, Glass Lewis und PIRC“.
Wer also jetzt dem Großbourgeois Haji-Ioannou hilft, der bekommt Peanuts fürs (Aus-)Plaudern von sachdienlichen Hinweisen.