"Sowas hat man lange nicht geseh`n", sangen viele Fans und für diese Saison kann man das so singen – vor allem auch: "Der EHC ist wieder da!" Und das mit Ausrufezeichen. Unter dem neuen Trainer Jeff Tomlinson spielte seine Mannschaft noch nie "so schön", so druckvoll und so routiniert den Sieg vor 12 700 begeisterten Zuschauern, die bereits nach dem ersten Drittel stehend Applaus spendeten, nach Hause.
Zum Spiel: André Rankel sorgte nach Vorarbeit von Laurin Braun und Frank Hördler dafür, dass es bereits nach fünf Minuten zum ersten Mal in der Kiste rappelte. Wenig später mußte Matt Foy auf die Strafbank. Doch in Unterzahl spielten Barry Tallackson und Darin Olver Ping Pong mit dem Gegner. Tallackson traf daraufhin frei vor Tylor Weiman zum 2:0 (6.). Das zweite Tor nach dem ersten Konter. Shawn Lalonde hätte mit seinem strammen Schuß erhöhen können (10.), doch auch ohne Treffer tanzten die Eisbären mit den Eis-Tigern aus Nürnberg Tango. Minuten später im kurzweiligen ersten Drittel brachte Foy den Puck vors Tor, Laurin Baurn lenkte dessen Schußbahn noch ab und Weiman war zum dritten Mal innerhalb einer Viertelstunde geschlagen (14.). Zwei Minuten später schlug Brett Festerling mit der Faust auf einen Eisbären ein, doch nur Ryan Caldwell erhielt zwei Strafminuten wegen Stockschlags. Weitere Treffer wollten trotz Überzahl und vor allem überlegenem Spiel nicht fallen und das war beim Pausenkaffee dann der einzige Kritikpunkt nach 20 packenden Minuten.
Zu Beginn des zweiten Drittels ließen die Gäste ihr Können aufblitzen, war aktiver, checkte früher und kam zum Anschlußtreffer (26.) Nach Vorarbeit von Patrick Reimer bugsierte Steven Reinprecht den Puck vorbei an Rob Zepp ins Berliner Tor. Ein Warn- und Weckruf für die Eisbären, die das Heft des Handelns wieder in die Hand nahmen. Mads Christensen (28.), der Casey Borer (29.) und Lalonde in Unterzahl (35.) erhöhten auf 6:1. Das zweite Drittel war geprägt von deutlicher Überlegenheit auf dem Eis, viel Puckbesitz für Berlin, schnell und scharfen Pässen, die ankamen, und Einlagen von Einzelkönnern. Kein Wunder das Trainerlegende Hartmut Nickel besungen wurde und die Welle durch die hohe Halle lief.
Das dritte Drittel spielten beide Mannschaften mehr oder weniger runter, einerseits, doch andererseits hätten sowohl die Eisbären als auch die Eis-Tiger treffen können, treffen müssen. Trotz der sechs Tore für Berlin bleibt die Chancenauswertung weiter ein Manko.
Am Dienstag gegen Tiger in Straubing und nächsten Freitag ab 19.30 Uhr Berlin gegen Rote Bullen aus München können die Eisbären das besser machen.