Berlin, Deutschland (Weltexpress). Choreo? Wir kennen Hendrik Buchheister als vielreisenden Reporter für diverse Medien. Umso überraschender ist die Tatsache, dass er sich ausgerechnet mit deutschen Fußball-Choreos beschäftigt. Vielleicht liegt es am bitteren Wolfsburg, die dort ansässige Mannschaft bot ihm seinen ersten „großen Fußball“? Auch sein Vorwort lüftet dieses Geheimnis nicht so recht, nehmen wir also einfach an, er erkannte die Lücke im Buchmarkt und schloss sie.
Sein 142 Seiten dickes Buch, das leider nur broschiert ist und droht nach dem vierten Durchblättern schon bedrohlich auseinander zu fallen. Es bietet eine nette Palette an Choreografien der letzten Jahre. Angereichert mit knappen und erklärenden Texten Infos zu den jeweiligen Ereignissen, die von diversen Fan-Szenen mit Choreografien gewürdigt worden sind, erhält der interessierte Laie einige unverzichtbare Informationen, die den Vorhang zur Fan-Welt ein wenig zu lüften helfen. Leider gibt es nicht ein in die Tiefe gehendes Interview, bzw. einen Beitrag der „Choreografen“.
Zum Preis von 29,90 Euro ist das nicht sehr viel – aber wie der Titel verrät, geht es Buchheister um die Einordung der Choreos als Kunstwerke. Insofern sehen wir dieses Buch als ersten Schritt auf dem Weg zum Klassiker.
Zwei Weihnachtssterne von fünfen: Kann man kaufen, muss man nicht.
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Hendrik Buchheister, Choreo – Kunstwerke aus deutschen Fußball-Fankurven, 142 Seiten, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2017, ISBN: 3-667-11052-7, Preis: 29,90 EUR