Schlagworte Filmrezension
Schlagwort: Filmrezension
Jimis Marvin lebt seinen Musiktraum: hartes Leben statt Luxus – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Homies ist ein Koffer, der gepackt ist, mit allem, was uns in der Kindheit und Jugend träumen lässt“, sagt Regisseur Adnan Köse zu seinem Film, der zwischen Februar und März 2010 in Frankfurt am Main gedreht wurde. „Untermalt von den coolen Beats“ dieser Stadt, zeigt Köse, dass man zu sich selbst stehen muss, um große Träume verwirklichen zu können.
Gunter Demnig: Zehn Jahre sind nicht genug! Aber von München kann...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erst hatten wir ein paar Kollegen gefragt, ob sie mit uns diesen Film über die fortwährende Aufarbeitung der schlimmen Nazifolgen auf DVD anschauen wollten. „Ach, nee, nicht schon wieder was mit den Nazis!“. „Danke, aber mir reicht diese Betroffenheitschose.“ „Muß das sein, ich bin doch auch dagegen, das heißt dafür, daß man die Empörung über die Judenvernichtung zeigt.“ „Komm mir doch nichts schon wieder damit.“ ”¦das waren nur einige der Kommentare, die wir ernteten, als wir über den Inhalt das Interesse von doch gutwilligen Journalisten wecken wollten. Also änderten wir die Strategie und sagten, da gibt es so einen eigenwilligen Dokumentarfilm auf DVD, wo einer was vorhat, was andere für kaum glaublich halten, wo einer viel Kraft braucht und ihm dann doch auch mehr als eine Träne hinunterfließt, um einen Mann geht es und um eine Frau auch, sehr ungewöhnlich, was die machen”¦ und schon saßen wir alle in der Redaktion gemeinsam vor dem Bildschirm und glotzten den „Stolperstein“, der alle anderen anrührte und nach einer gemeinsamen Besprechung besänftigt und zufrieden nach Hause gehen ließ, während wir jetzt darüber schreiben.
Berlinale Talent Campus 2010 – Cinema Needs Talent: Looking for the...
Berlin (Weltexpress) - ... war der Themenfokus des diesjährigen Talent Campus. Der Campus selbst ist dabei mit gutem Beispiel vorangegangen: er hat sich mittlerweile als einer der spannendsten Nebeneffekte der Berlinale etabliert und fand 2010 bereits zum achten Mal statt. 350 Talente aus 95 (!) Ländern waren diesmal zu Gast, zum 60. Geburtstag der Berlinale.
Ansehen aber nicht reflektieren – Gewinner der Berlinale Shorts: „Zwischenfall vor...
Berlin (Weltexpress) - Betrachtung und Reflexion ist nicht dasselbe. Bedarf es für das Erstere allein des visuellen Werkzeugs, braucht es fürs Letztere geistige Fähigkeiten zur Selbstbetrachtung und selbständigen Einordnung in einen Kontext – Grundlage verstandesmäßigen Handelns.
Außen vor – Ukrainischer Beitrag bei den Berlinale Shorts 2010
Berlin (Weltexpress) - Ein interessantes Experiment: Ein Film ganz ohne Sprache war das Konzept des ukrainischen Regisseurs Myroslav Slaboshpytskiy. Die Kamera fängt ein Geschehen vor einer Taubstummenschule ein und wer der Gebärdensprache mächtig ist, kann verstehen, was da vor sich geht. Der normal Hörende muss sich die Geschichte aus den Bildern zusammen reihen, und die sind dürftig: Eine einzige Kameraeinstellung, die das Geschehen ohne Schnitt verfolgt, muss reichen, um die rätselhafte Begebenheit zu erzählen.
Honig zieht Bären an: Der türkische Film „BAL“ gewinnt den Goldenen...
Berlin (Weltexpress) - Großer Auftritt, mittelgroße Spannung und ein allgemeines Kopfnicken zum Goldenen Bären für den türkischen Spielfilm „Bal“, der keinem wehtut und in einer Welt der Hektik und des Konsums das Schicksal eines Sechsjährigen namens Yusuf hoch oben in den Wäldern sehr einfühlsam und poetisch in seiner Traurigkeit darstellt, wie in unserer Besprechung im Weltexpress angegeben. Für Regisseur Semih Kaplanoglu ist dieser Film der Abschluß einer Trilogie. Er nahm den höchstem Preis der Berliner Festspiele vom Jury-Präsidenten Werner Herzog und Festivalchef Dieter Kosslick gerührt entgegen. Anschließend erläuterte er der Presse, daß er auch den Preis der ökumenischen Jury erhalten habe, auf den er sehr stolz sei, weil es ihnen zeige, daß man auf dem richtigen Weg und in der richtigen Richtung filmisch arbeite.Den Silbernen Bären erhielt Roman Polanski für „Ghostwriter“, der, wie inzwischen jeder weiß, nicht nach Berlin zur Vorstellung seines Films kommen konnte, weil ihn elektronische Fußfesseln an die Schweiz binden. Seine Produzenten werden den Bären übergeben, den Polanski zu zwei bisherigen Bären hinzufügen wird, wie er voller Freude telefonisch mitteilte.
Das befreite Selbst – Berlinale Wettbewerb: Benoit Delepine und Gustave Kervern...
Berlin (Weltexpress) - „Und wo ist Isabelle Adjani?“, war die naheliegende Frage auf der Pressekonferenz, auf die die beiden Regisseure unisono die Antwort gaben: „Isabelle? Wie im Film ist sie ein Geist. Der gute Geist unseres Films und vielleicht ist sie unter uns. Sie steht hinter Ihnen und schaut Ihnen über die Schulter.“ Abgesehen davon, daß der halbe Saal sich umdrehte, zeigt der Unterhaltungswert dieser Aussagen, welche geistvollen Lachnummern da abgingen und zwar kontinuierlich eine gute halbe Stunde lang, so daß eindeutig gesagt werden kann: Der Film „Mammuth“ ist schon gut, aber die beiden Regisseure mit ihrem Hauptdarsteller Gerard Depardieu zu erleben, ist noch besser.“
Schwacher Kerl muß in Serie morden – Berlinale Wettbewerb: Michael Winterbottom...
Berlin (Weltexpress) - „Was wollen Sie mit diesem Film sagen, was wir nicht schon hunderte Male gesehen haben?“, war die erste Kritikerfrage nach der Vorführung von „The Killer inside me“, einer Verfilmung des 1952 erschienenen Thrillers „Der Mörder in mir“ vom Pulp-Kult-Autor Jim Thompson (1906-1977), ein Krimi von der harten Sorte, der 1976 schon einmal verfilmt wurde. Die Frage war nicht unberechtigt und Winterbottom redete sich raus, in dem er schlicht sagte, er habe diese Worte, diese Situationen des Buches einfach in Bilder umsetzen wollen, in schrecklich blutige, qualvoll anzusehende Gewaltorgien, die sich immer gegen Frauen, noch dazu ausgesprochen schöne richten, die buchstäblich abgeschlachtet werden. Ab und zu muß auch ein Mann daran glauben, aber die werden erschossen und nicht persönlich durch Lou Ford (Cadey Affleck) durch Gewalt der Fäuste hingerichtet.
Vatertochter und Mater Dolorosa – Berlinale Wettbewerb: Penille Fischer Christensen kümmert...
Berlin (Weltexpress) - Ja, sie hat es nicht leicht, diese Tochter Ditte (Lene Maria Christensen), die laut der Aussage ihrer Mutter die einzige Frau ist, die Rikard Rheinwalds (Jesper Christensen) je respektierte. Er liebt seine Tochter, sie ihn auch. So ist das manchmal mit Vätern und Töchtern und es ist eine Liebesbeziehung fürs Leben. Die gibt viel und kostet viel. Spielt der Tod mit hinein, dann wird es deshalb so existentiell, weil es stimmt, was die Tochter vor dem Tod über den Vater sagt: „Ich kann ohne ihn nicht leben.“ Denn sie war von ihm nicht abgenabelt. Der erste und einzige Konflikt zwischen ihnen, und der ist nun gleich wiederum existentiell, ist seine Forderung, daß angesichts seines drohenden Todes die Tochter, die Kunstgeschichte studierte und eine Galerie führt, die Großbäckerei Rheinwalds übernehmen soll, einen bekannten Traditionsbetrieb, der schon die dänische Königsfamilie belieferte. Das Beste, was man über ihre Ablehnung, dies zu tun und damit den Vater in dem Bewußtsein sterben zu lassen, daß die jahrhundertealte Arbeit der Rheinwalds zu Ende ist, wäre, daß dies ihre Abkoppelung von der symbiotischen Beziehung zum Vater wäre.
Noch ein Sozialdrama – „Narben im Beton“ porträtiert eine Mutter in...
Berlin (Weltexpress) - Bestimmt die Umwelt, wer man ist? Treiben uns die Umstände in den Abgrund? Wenn Anna aus dem Fenster schaut und sinniert, blickt sie auf eine DDR-Neubausiedlung, wie sie in Marzahn und Hohenschönhausen noch immer stehen. Schön ist das allerdings weniger.
Anna hütet drei Kinder und hat noch ein viertes im Bauch. Um sie herum prollt das Leben gar bitterlich. Sie spricht in dem ganzen Film keine 10 Sätze und sieht betrübt aus. Dazu Grund gibt ihr auch Andreas, der vor ihren Augen mit einer anderen herum-macht, derweil Anna den Haushalt organisiert und sehr erschöpft wirkt.