Berlin, BRD (Weltexpress). Arno Bausemer, Mitglied der AfD und für diese seit 2024 Mitglied des Europäischen Parlamentes, nutzt seine Rede zu später Stunde am 22.10.2025 im Parlament in Straßburg für eine klare Standortbestimmung. Die Europäische Union (EU) habe mit ihren Sanktionen gegen die Russische Föderation (RF) diese nicht in die Knie gezwungen, wohl aber Unternehmen und Verbraucher in der EU massiv belastet. Der Kern seiner Botschaft war: Weg von wohlfeilen Gesten, hin zu einer Energie- und Wirtschaftspolitik, die Versorgungssicherheit, Preisstabilität und industrielle Wettbewerbsfähigkeit wieder an erste Stelle setzt.

Bausemer zeichnet das Bild einer Politik, die sich in Wunschdenken verheddert habe. Gleich zu Beginn stichelte er gegen grüne Energie-Illusionen und brachte seine Position zugespitzt auf den Punkt: Ich „heiße … Sie willkommen in der bunten energiepolitischen Phantasiewelt der grünen Weltverbesserer.“ Gemeint ist: Man feiere Sonne und Wind, während Grundlast, Netze und Preise ignoriert werden und das mit der Folge, dass Strom und Gas für Unternehmen, private Haushalte und staatliche Betriebe zum Standortnachteil werden.

Im Zentrum der Kritik von Arno Bausemer stand die Wirkungslosigkeit der Sanktionen gegenüber der RF. Während Staaten, die Mitglieder der EU sind, teure Ersatzimporte organisieren müssen, verlagere die RF seine Exporte quasi von West nach Ost, was am zunehmenden Energiehandel der RF mit Staaten in Asien im Allgemeinen und mit der Volksrepublik China im Besonderen sichtbar werde. Bausemer wörtlich: „Durch die neue Pipeline Sibirien II werden künftig 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich nach China fließen.“

Das Fazit, das Bausemer schließt, ist ein unausweichliches. Der globale Wettbewerb um bezahlbare Energie findet statt – mit oder ohne die EU. Wer bestehen will, der braucht Verträge, Kapazitäten und Technologieoffenheit statt moralischer Selbstvergewisserung.

Darüber hinaus fordert Arno Bausemer Rückendeckung für Kritiker der Sanktionslinie. Die Diffamierungen der AfD als „Putin-Partei“ oder als „fünfte Kolonne“ ersetzt nicht die nüchterne Bilanz der wirtschaftlichen Beziehungen und Verhältnisse, der Gewinne und Verluste. Die entscheidenden Fragen liegen auf dem Tisch: Haben die Sanktionen das politische Ziel erreicht? Wie hoch sind die Kollateralschäden für Industrie, Mittelstand und Beschäftigte? Welche Schritte senken Preise, stabilisieren Netze und sichern Wertschöpfung in der EU?

Den Ausweg skizziert Bausemer konservativ-pragmatisch: ein EU-Europa, das nationale Interessen ernst nimmt, die industrielle Basis schützt und Energiepolitik nicht länger am Reißbrett plant. Dazu zählt – sobald die Lage es zulässt – der Weg zurück zu geordneten wirtschaftlichen Beziehungen, die beiderseitigen Nutzen stiften. Bis dahin gilt: Preise runter, Versorgung rauf, Ideologie raus.

Kurzum: Bausemer hält der EU einen Spiegel vor. Wer Wohlstand und Souveränität erhalten wolle, so daß Mitglied der AfD, der komme um diesen Realitätscheck nicht herum.

Anmerkung:

Siehe und höre die Rede von Arno BAusemer vom 22.10.2025 im sogenannten EU-Parlament unter der URL: https://multimedia.europarl.europa.eu/en/webstreaming/Plenary-session_20251022-0900-PLENARY?lang=en&audio=or&analytics=true

Anzeige:

Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch Studienreisen durch den Europa genannten Westen von Eurasien –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.

Vorheriger ArtikelMerz’ strategischer Kulturkampf: Passt „der Russe“ noch ins „Stadtbild“?
Nächster ArtikelTrump kommentiert Test des Marschflugkörpers Burewestnik der RF mit Lob für Atom-U-Boot der VSA