Meloni von „Brückenbau“-Mission bei Trump zurück – Ist Italien der beste Verbündete der USA“?

Giorgia Meloni. Quelle: Presidenza del Consiglio dei Ministri, Palazzo Chigi, Bildschirmfoto eines Videos, Ort und Datum der Aufnahme: Washington, D.C., VSA, 2022

Berlin, BRD (Weltexpress). Die italienische Ministerpräsidentin Meloni hat sich nach ihren Gesprächen am Donnerstag mit US-Präsident Trump, bei denen die Beilegung des Zollstreits im Mittelpunkt stand, optimistisch geäußert, dass der Konflikt beigelegt werden könnte. Nachdem sie bereits an seiner Amtseinführung teilgenommen hatte, war es auch jetzt der erste Besuch eines Regierungschefs nach dessen Amtsantritt. „Der Druck ist groß, ich werde aber auf jeden Fall versuchen, etwas Positives mit nach Hause zu bringen“, hatte Meloni vor Antritt der Reise erklärt. Dazu setzte sie in Washington auf den einflussreichen Verbündeten Elon Musk, mit dem sie ebenfalls eine persönliche Freundschaft verbindet.

Beide Seiten seien „zu 100% davon überzeugt, dass es gelingen werde, eine Einigung zu erzielen, um die Auswirkungen der angekündigten aber derzeit eingefrorenen neuen Handelszölle abzumildern, die für den alten Kontinent und vor allem für Italien eine große Belastung darstellen würden“, meinte „ANSA“. Meloni habe geäußert, dass sich die Situation dank Italiens geändert hat, sie optimistisch bezüglich ihrer Mission sei „den Westen wieder groß zu machen“, wenn es Probleme zwischen Verbündeten gebe, „wir innehalten und reden müssten“. Sie halte die Vereinigten Staaten für einen zuverlässigen Partner und sei überzeugt, dass Trump eine von ihr ausgesprochene Einladung nach Rom annimmt. Der Agentur zufolge habe der Tycoon seinerseits erklärt „Italien ist der beste Verbündete der USA“ und Meloni als „fantastische Frau“ bezeichnet, die eine „hervorragende Arbeit“ leistet. Fast zeitgleich nach Meloni traf US-Vizepräsident JD Vance in Rom ein und wird am Freitag von der Premierministerin im Palazzo Chigi empfangen. Der zum Katholizismus konvertierte Vance will an Karfreitag auch den Vatikan besuchen. Möglich sei auch, dass Vance mit Matteo Salvini von der Lega und stellvertretendem Premierminister, der offen Partei für Trump ergreift, zusammentreffen wird.

Trotz ihrer Nähe zu Trump war Meloni nicht umhingekommen, seine Zölle für die EU-Länder zu kritisieren, die für „Made in Italy“ 20 Prozent betragen sollten. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone und weltweit die viertgrößte Exportnation. Rund zehn Prozent der italienischen Ausfuhren gehen in die USA; der Außenhandelsüberschuss im Handel mit den Vereinigten Staaten lag 2024 bei knapp 39 Milliarden Euro. Neben Käse wie Grana Padano, Parmigiano Reggiano, Büffelmozarella oder Gorgonzola sind weiterhin Weizenmehl und Hartweizengrieß (für Nudeln), Schaumweine wie Prosecco und Weine, aber auch die Autobranche mit Luxusmarken wie Ferraris, Lamborghini und Maserati betroffen, ebenso Lederwaren, Modeartikel und Designermöbel.

Auf alle Fälle sicherte sich Meloni ab und bildete vor der Reise eine Minister-Taskforce, nach deren Beratung der Präsident der Confindustria, Emanuele Orsini, der hofft, dass die Premierministerin mit Trump „eine positive Synthese für Europa finden werde“, erklärte, die Unternehmer „stehen hinter ihr“. Ein Grund hierfür könnte die Zunahme der Auslandsinvestitionen italienischer Konzerne wie des Rüstungskonzerns Leonardo, der in den USA eine Filiale unterhält, und des Energieunternehmens Eni bezüglich des Kaufs von Militärmaterial bzw. Flüssigerdgas sein.

Was die von der faschistischen Ministerpräsidentin Meloni in Anspruch genommenen so genannte „Brückenbauer“-Rolle betreffe, stellte das kommunistische Magazin „Contropiano“ auf seinem Onlineportal am 18. April 2025 klar, da die italienische Regierung und ihre Premierministerin Mitglieder der Europäischen Union sind, können sie in den Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten nicht behaupten, eine „dritte Partei“ zu sein, die vermittelt. Die Europäische Kommission und von der Leyen selbst haben mehrfach daran erinnert, dass die Zuständigkeit für die Aushandlung von Handelsabkommen bei der EU und nicht bei ihren Mitgliedstaaten liegt.

Vorheriger ArtikelZitat des Tages: „Der Westen steht hinter den Ukrainern und ist dabei, diesen Krieg zu verlieren. Und er hat ihn sogar bereits verloren.“ (Viktor Orbán)
Nächster ArtikelBrasilien will sich nach den Zöllen der VSA stärker um die Stärkung der BRICS bemühen