Wikileaks weiß mehr als die Bundesregierung

Bundestagsabgeordnete der Linkspartei (Wolfgang Gehrcke unten rechts im Bild) protestieren im Reichstag am 26.03.2009 während der Debatte zur Regierungserklärung von Frau Merkel zum 60sten Jahrestag der Nato-Gründung.

Der außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter: "Dass die US-Administration den Irak-Krieg herbei gelogen hat, weiß jeder – bis auf die Bundesregierung. Auf meine Anfrage zur Bilanz des Irak-Krieges antwortete die Bundesregierung am 28. Mai 2010, dass ihr keine belastbaren Erkenntnisse vorliegen. Besonders empörend war und ist, dass die Bundesregierung es überhaupt ablehnt, eine Bilanz des Irak-Krieges vorzulegen. Über die deutsche Unterstützung des Irak-Krieges spricht die Regierung nicht.

Selbst zur völkerrechtlichen Einstufung des Irak-Krieges weicht die Bundesregierung einer klaren Positionierung aus und behauptet: "Fragen der Völkerrechtmäßigkeit des Irak-Konfliktes (sind) von Völkerrechtlern unterschiedlich beantwortet worden. Zu den entsprechenden Diskussionen in der Rechtswissenschaft nimmt die Bundesregierung nicht Stellung." Das Bundesverwaltungsgericht hatte bekanntermaßen schon "gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta und das sonstige geltende Völkerrecht" für ausreichend erklärt, entsprechend dem Grundgesetz den Irak-Krieg unterstützende Handlungen zu verweigern. (Pfaff-Urteil)

Nicht zu vergessen: die jetzige Bundeskanzlerin wollte als damalige Oppositionsführerin deutsche Soldaten in den Irak-Krieg schicken."

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Pressemitteilung von Wolfgang Gehrcke vom 23.10.2010.

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