WikiLeaks: Peru gibt Fälschung von Tropenholzzertifikaten zu

Murunahua Mann. Das Reservat der Murunahua wird von illegalen Holzfällern besetzt. Das Murunahua-Reservat liegt Nahe der Grenze, von welcher die brasilianischen, unkontaktierten Indigenen kürzlich fotografiert wurden. Es ist die Heimat einer unbekannten Zahl von unkontaktierten Murunahua Indigenen. Einige Murunahua wurden jedoch in den letzten Jahren kontaktiert und leben inzwischen außerhalb des Reservats.

Die Enthüllung wird einige amerikanische Baumärkte blamieren, welche gegenüber Survival International angegeben haben, weiterhin Tropenholz aus dem Amazonasgebiet zu importieren.  So haben Home Depot, Lowe’s und Lumber Liquidators bestätigt, dass in ihrer Produktion Tropenholz verwendet wird.

Der damalige amerikanische Botschafter in Peru, James Struble, berief sich in der Depesche von 2006  auf „inoffizielle Schätzungen des INRENA-Instituts”, dem peruanischen Institut für natürliche Rohstoffe.

Die Kommentare des Botschafters zeichnen ein vernichtendes Bild der peruanischen Holzindustrie. Angaben in der Depesche zufolge gingen 88% der  Mahagoni-Exporte in die USA, was die wesentliche Rolle der USA in dem ausgedehnten illegalen Holzhandel unterstreicht. Der Großteil des verbliebenen, stark gefährdeten Mahagoniholzes ist weiterhin für die USA bestimmt.

Erst vor wenigen Wochen sorgte Peru für internationale Schlagzeilen, nachdem bekannt wurde, dass Holzfäller in geschützte, von unkontaktierten Indiandern bewohnte Gebiete eindringen, wodurch diese gezwungen werden, über die Grenze nach Brasilien zu fliehen.

Die Holzfäller stellen eine große Bedrohung für die unkontaktierten Murunahua-Indigenen dar. Die Völker könnten  durch eingeschleppte Krankheiten oder Konflikte mit anderen indigenen Völkern ausgelöscht werden, wenn sie gezwungen werden, ihr Gebiet zu verlassen.

Survival fordert die peruanische Regierung auf, das Gebiet der Murunahua zu schützen.

Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: „Die Depesche des Botschafters zeigt den alarmierenden Umfang, zu welchem sich die Behörden der illegalen Aktivitäten bewusst waren, ohne es zuzugeben oder einzugreifen. Es ist unbegreiflich, dass wir fünf Jahre später, immer noch systematische, illegale Abholzung beobachten können. Gleichzeitig müssen wir ein komplettes Scheitern feststellen, das Land zu schützen, welches von gefährdeten Völkern bewohnt wird. Konsumenten in Europa und den USA können sich offensichtlich nicht auf die Dokumente verlassen, mit denen die Nachhaltigkeit des Abbaus des peruanischen Mahagonis bestätigt wird. Die Zertifikate sind das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. ”

Pressemitteilung von Survival Deutschland vom 03.03.2011.

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