Weiß wie die Eisbären und eiskalt – Berlin besiegt Köln am Rhein mit 4:2 (1:0, 1:1, 2:1)

Trotz alledem entschieden die Schiedsrichter auf Tor, technisches Tor, denn der Kapitän der Eisbären Berlin wurde beim Schuß behindert, gestört, gefoult. Klare Regel, klare Entscheidung. Doch nicht nur ein Mann sah rot. Das gemeine Publikum in Köln zeigte sich von seiner schlimmsten Seite: als Pack am Puck. Dieses tumbe Masse von meist Männern, die vor Spielbeginn von einer Pubertierenden, welche die Nationalhymne sang, offensichtlich zu arg angemacht wurde – alle sangen mit -, kam aus sich heraus, zeigte ihre häßliche Fratze, pöbelte und schmiss allerlei aufs Eis.

Fleißige Sammler sind nun um Flaschen und Feurzeuge reicher. Während die Alternative für Deutschland ihren Gründungsparteitag in Berlin abhielt, wurden in Köln passenderweise die offensichtlich auch Rheinländern ungeliebten Euro aufs Eis geworfen. Auch das noch. Aber die Herren Piechaczek und Schimm pfiffen noch einmal an und dann – eine halbe Minute später – ab. Mit 4:2 siegten am Ende die Eisbären und holten sich den Heimvorteil in der Finalserie Best of Five in die Hauptstadt.

Nicht nur am Ende hatten die Berliner die Nase vor, auch zu Beginn domierten sie die Darbietung. Vor 18.336 Zuschauern beherrschte der amtierende Meister das erste Drittel deutlich. Tyson Mulock traf zum Auftakt die Latte. Später legte Mulock auf Julian Talbot vor und der traf zum 1:0. Eisern liefen die Eisbären weiter auf das Tor der Haie zu. Andre Rankel hätte ein Tor schießen können. TJ Mulock mit einer Großchance. Constantin Braun holt den Hammer raus. Barry Tallackson mit einer Riesenmöglichkeit. Daß es nach dem ersten Drittel mit 21:5 Schüssen für die Eisbären nur 1:0 für die Berliner stand, lag vor allem am überragenden Torsteher der Haie, an Danny aus den Birken.

Das zweite Drittel ging zar im Großen und Ganzen an die Haie, Philip Gogulla, Felix Schütz und Marco Sturm mühen sich anfangs redlich, doch erst Andreas Falk erzielte den Ausgleich (23.). Fortan muß Rob Zepp beweisen, daß er neben Aus den Birken der beste Torhüter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist. Das gelang ihm und TJ Mulock nach Zuspiel von Talbot die erneute Führung. Zuvor lag André Rankel minutenlang auf dem Eis. Anschließend mußte der Kapitän in die Kabine und seine Mannschaft ohne ihn auskommen. Dennoch zeigten alle Anzeigentafeln nach dem zweiten Drittel ein 2:1 für die Eisbären.

Im letzten Drittel konnte Rankel wieder mitspielen. Doch Darin Olver spielte mit einem Hai Bande und der Puck zappelte im Netz (47.). Die Berliner führten 3:1 in Köln! Zwei, drei Minuten vor Spielende verliess Aus den Birken nicht nur sein Tor sondern das Eis. Die längst viel zu harmlosen Hai holten die Brechstange raus. Sechs Angreifer und kein Torhüter. Eine Minute vor Schluß nahm Haie-Trainer Uwe Krupp eine Auszeit. Dann traf erneut der famose Falk. Nur noch 2:3 aus Sicht der Kölner. Doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Dafür fielen viele Gegenstände aufs Eis, nachdem der Pfostenschuß vom Berliner Rankel als technisches Tor richtigerweise gegeben wurde. Minutenlang wurde die Begegnung unterbrochen. Dann war Schluß mit dem unrühmlichen Ende in Köln.

WELTEXPRESS berichtet weiter von der Best-of-Five-Serie der DEL. Das nächste Finalspiel findet am kommenden Dienstag, den 16.04.2013, um 20:30 Uhr, in Berlin statt.

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