Was es mit den warmen Steinen völlig unterschiedlich auf sich hat – Serie: Die Hot-Stone-Massage im Ritz-Carlton SPA auf Jamaika (Teil 1/2)

The Ritz-Carlton Golf & Spa Resort, Rose Hall auf Jamaika

Um dies Wissen erneut zu erwerben und durch Ausprobieren auch zu erhalten, muß man nicht nach Jamaika reisen, denn diese Form der Massage gibt es inzwischen auf der ganzen Welt in allen SPAs der großen Hotels, die sich gerade über ihre spezielle Ausrichtung im Bereich der Körper- und Schönheitspflege hervortun wollen. Wenn man aber schon auf Jamaika ist, dann sollte man diese Konkurrenzsituation auch nutzen, denn die großen Ketten und auch die noch auf Eigentümerbasis operierenden Hotels wissen, daß SPA eine Sache der Zukunft ist, weil unsere Lebensart nicht nur noch hektischer und körperfeindlicher, als schon früher moniert, geworden ist, die als Streß oder sogar Angst, diesem Berufsleben nicht gewachsen zu sein, als seelische Grundspannung im Körper, in unserer Muskulatur verbleibt, was nicht besser macht, daß auch die rein körperlichen Phänomene wie das ewige Sitzen den Leib einseitig belasteen, weil der Mensch nicht dafür konstruiert wurde, sondern für die Bewegungsvielfalt.

Ach, wissen tuen wir das alle, aber zu handeln erreichen nur die wenigsten und auch wenn es am sinnvollsten ist, anders zu leben und auch Sport zu betreiben, können Heilbehandlungen von dafür aufgebildeten Körpertherapeuten zumindest Schäden vorübergehend mindern. Und das ist schon was, wenn eine wehe Schulter oder ein bestimmter Schmerz im Rücken nicht mehr quält. Aber auch, wer sich eigentlich gut fühlt, erkennt nach solch einer Behandlung, den Unterschied im Befinden, wenn man sich rundherum in seiner eigenen Haut wohlfühlt, sich streckt, länger geworden ist und leichter vom Gewicht her, das meint man zumindest. Ja, das ist alles psychisch, aber letztlich innere Auswirkungen der körperlichen Veränderung.

Das Ritz-Carlton SPA ist eines der größten auf Jamaika. Das Hotel selbst liegt im berühmt-berüchtigten Rose Hall, wie die Ansiedlungen nach einem weit über die Landschaft ins Meer schauenden Herrenhaus heißen, in dem einst eine englische Schönheit mit Kenntnissen des haitianischen Vodoo erst ihre drei Männer umbrachte – natürlich, einen nach dem anderen – und dann selbst durch die Hand ihres schwarzen Sklavenliebhabers dran glauben mußte. Heute hätte sie eine große Auswahl an Herren als zukünftigem Gemahl, denn die Gegend ist wie auch das Ritz-Carlton für die ausgiebigen Golfgelegenheiten auf vielen spezifizierten Plätzen beliebt und von den meist wohlhabenden Golfspielern frequentiert. Im 5-Sterne-Palast Ritz-Carlton sorgen 427 Zimmer dafür, daß auch Sie einen Platz finden.

Den brauchten wir nicht, wollten aber unbedingt dieses SPA aufsuchen, von dem wir schon gehört hatten, daß über 40 Mitarbeiter es zu einem fachgerechten Gesundheits-, Sport- und Schönheitszentrum ausbauen, wobei sieben Männer sich um das reichhaltige Fitneß Zentrum kümmern, weil das Ritz-Carlton es ernst nimmt damit, daß eine persönliche Betreuung, zumal zur Einführung der Geräte wichtig ist, weil damit oft viel Unsinn passiert, wenn Leute, die jahrelang so etwas vorhaben, nun im Urlaub endlich mit Körperertüchtigung anfangen, diese Übungen an Maschinen aber für ihren eigenen Körper noch nicht einschätzen können.

Uns allerdings interessierten die Behandlungsmöglichkeiten im SPA. Grob gesagt, gibt es im Ritz-Carlton alle gängigen Verfahren, wobei uns grundsätzlich in Jamaika auffiel, daß Ayurveda – für Europa und auch für uns inzwischen eine der wichtigsten Ganzheitstherapien – kein Thema ist, aber durchaus einige Techniken in anderer Form wiederauftauchen. Und grundsätzlich wird immer die Schwedische Massage angeboten, die Urmutter aller Massagen, denn tatsächlich sind die meisten nur Abwandlungen oder nach den unterschiedlichen Hilfsmitteln zur Massage benannt, was auch verständlich ist, denn der menschliche Körper in seinem Aufbau und der Muskelmasse, die so leicht verspannt, durch falsche Haltung einseitig wird oder verkürzt, bleibt ja auch gleich. Schwedische Massage, auch das als Begriff aus den Vereinigten Staaten nach Europa rücktransportiert, bedeutet eigentlich also nur die manuelle Arbeit an der beschädigten Muskulatur. Wir baten also angesichts dessen, daß fast alle Methoden verfügbar waren, erneut um die Besonderheit des Hauses und das sollte diesmal Hot Stone sein, was die Amerikaner übrigens fälschlich auch den Schweden unterschieben. Irgendwie nett und gutes Marketing daß das Land Schweden in der Gesundheitsindustrie der USA für einen ausgeglichenen Körper steht, den Finnen aber die finnische Sauna bleibt. Wir waren auf Hot Stone im SPA Ritz-Carlton auch deshalb gespannt, weil sich hinter der einfachen Bezeichnung der heißen Steine oft völlig unterschiedliche Verfahren verbergen.

Wir waren aus Asien heiße Steine gewohnt, auf die wir uns mit dem Rücken legen mußten, woraufhin dann auch auf die vordere Körperseite sehr heiße Steine gelegt wurden und wir mit dicken Tüchern verpackt, damit die Wärme hält, später mehr als eine Stunde liegen mußten, wobei die meisten Menschen einschlafen. Wir aber sind nach dieser Zeit – die Steine waren alles – rammdösig von dannen geschlichen und dachten uns, ganz schön geschäftstüchtig, die Steine arbeiten zu lassen, aber als Mensch, der sie heiß macht und hinlegt, nicht schlecht zu kassieren. Wir kennen von dort und aus Hawaii auch, daß die Steine in der Volksmedizin eine Rolle spielen und der Schamane sie zum Heilen von fast allem verwendet.

In der Türkei und in Spanien hatten wir auch bei solchen Warmesteinebehandlungen die Steine unter und über uns liegen. Da begann aber nach jeweils einer halben Stunde mit den Steinen dann eine Massage ohne Steine, weil die durch die heißen Steine warmgewordene Haut und vor allem die darunterliegenden Muskelpartien sich dann leichter, sprich erfolgreicher massieren lassen. Dennoch hatten die Steine keine eindrückliche Erinnerung bei uns hinterlassen. Denn solche Wärmevorbehandlung gibt es vielerlei Art und da finden wir echten Fango in Abano Therme oder Schlamm am Toten Meer sehr viel intensiver vom Körpergefühl her. Also ein neuer Versuch mit den heißen Steinen, was im zweiten Artikel erfolgt.

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Mit freundlicher Unterstützung der TUI mit Direktflug der Air Berlin von Düsseldorf nach Montego Bay. Auf dem Weg vom so wunderschönen Half Moon am weißen Strand, auch nach unserer Wertung einer der schönsten Hotelanlagen der Welt, zu einer völlig anderen Naturschönheit, den schwarzen Klippen von Negril und dem in ihnen allerliebst eingelassenen Tensing Pen, wo kleine Steinhäuser mitten im grünen Dschungel mit weitem Blick übers Meer, das man durch Treppenstufen auch direkt erreicht, erneut einen sehr individuellen Aufenthalt möglich machen; auf dem Weg dorthin also machten wir in Rose Hall in der Nähe der Montego Bay im Ritz-Carlton Halt, um uns das dortige sehr aufwendige SPA anzuschauen und durch einer Behandlung auszuprobieren.

Genereller Dank gilt dem Tourismusverband von Jamaika, insbesondere Donald Sewell.

www.tui-deutschland.de

www.jtbonline.org

www.halfmoon.com

www.tensingpen.com

www.ritzcarlton.com

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