Von Vagos, Mongolen und anderen schrecklichen amerikanischen Rockern auf der Landkarte der Bösartigkeit – Annotation

© Hannibal Verlag

Doch da fast jeder Mensch im Leben eine zweite Chance hat, ließ sich Falco auch nicht lange bitten, als ihm die amerikanische Polizei den Job eines Spitzels anbot. Sein Lohn: Straffreiheit und die Möglichkeit ein neues Leben zu beginnen. Operation 22 Green (Vagos Motorcycle Club) und Operation Black Diamond (die Infiltrierung der Mongols und der Outlaws) waren die Decknamen für diese polizeilichen Ermittlungen. Am Ende standen Verurteilungen wegen Mordes, Diebstahl, Drogenhandels und illegalem Waffenbesitz. Falco war maßgeblich an der Aufklärung beteiligt, er sagte gegen alle Rocker aus und ist seither ein freier Mann. Irgendwie fand er zu Jesus und studierte wohl auch was in die Richtung. Leider geht er aber, bzw. sein Ghostwriter, auf diese spannenden Aspekte wenig bis nicht ein.

Mit fast voyeuristischer Offenheit schildert uns Falco seine üblen Erlebnisse als Rocker und zeigt uns drastisch diese hirnlose Machowelt. Sex, dicke Lippe, Drogen aller Art, dummes Nazigewäsch und eine geradezu lächerliche eigene Rocker-Hierarchie, wo nach unten getreten und nach oben geschleimt wird. Eine fieser, detailreicher Einblick in eine abgefuckte Szene, eine groteske True-Crime-Geschichte, mit der es sich unter der Bettdecke wohlig gruseln läßt.

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Charles Falco und Kerrie Droban, Vagos, Mongols und Outlaws: Als V-Mann bei den brutalsten Biker-Gangs Amerikas, Übersetzung: Alan Tepper, 320 Seiten, Hannibal Verlag, Höfen 2013, ISBN-13: 978-3854454038, 19,99 Euro (D)

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