Viernationen-Team-Challenge: Frankreichs Weitspringerin Éloyse Lesueur gelang im letzten Sprung der sichere Sieg bei „Berlin fliegt!“

Weltklasse pur: Éloyse Lesueur, * 15.Juli 1988 in Créteil, vielseitig mit Bestleistungen über 100 Meter 11,57 Sekunden, Weitsprung 6,91 Meter, Siebenkampf 5320 Punkte, 60 Meter in der Halle: 7,34 Sekunden, Weitsprung in der Halle: 6,84 Meter. © FreeMediaSports
Klassische Stätte
Im zweiten Durchgang erhöhte die attraktive „Miss World der Leichtathletik“, die Russin Darya Klishina, die Führungsweite auf 6,38 Meter. Ausgangs der Sprungserie beim Vierten und Letzten zog Favoritin Reese  mit der Russin mit den selben 6,38 Meter gleich, im letzten Satz setzte die 25-jährige Éloyse Lesueur alles auf eine Karte und konterte mit 6,44 Meter. Die Französin hatte damit maßgeblichen Anteil am Gesamtsieg des Team „Tricolore“ mit 31 Punkten beim mit knapp 3000 Zuschauern gut besuchten Viernationen-Challenge. Das Konzept der Veranstalter vom Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) an klassischer Stätte europäischer Nationalgeschichte ging auf.
Windverhältnisse
Das mediengerechte Format lässt erahnen, welche innovative Kraft in diesem Wettkampf Modus außerhalb der Stadien liegen wird, wenn es einmal wie geplant heißen würde : Paris fliegt! – Moskau fliegt! – Los Angeles fliegt! – Berlin fliegt! Das deutsche Dreier-Team, welches mit 26 Punkten Zweite wurde,  litt unter dem falschen Wettkampfpoker des Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der im Stabhochsprung mit 5,53 Meter zwar am Höchsten über die Querlatte sprang, der aber bei drei folgenden Anläufen  durch Fehlversuche keine wichtigen Punkte für die Mannschaft erringen konnte. Hinzu kamen am Wettkampftag für alle Stabhochspringer der Umstand, dass sie gleichbleibend mit böigen wechselnden Windverhältnissen zu schaffen hatten.
First Lady
Die afrikanische First Lady in Schwarz-Rot-Gold,  die immer gut gelaunte charmante Sosthene Tareoun Moguenara (TV Wattenscheid 01), noch im Vorjahreswettbewerb mit 6,44 Meter gute Dritte hinter den Weltklasse-Frauen, der Russin Klishina und Reese (USA), landete in ihrem dritten Versuch auf 6,27 Meter. Sie versiebte anschließend ihren vierten Sprung, indem sie ohne Effet vom Sprungbalken einen Hüpfer von 5,60 Meter hinlegte. Das war für den erhofften Hattrick der Mannschaft zu wenig. Zunehmende Freude und Motivation an der imposanten Kulisse fand der  DLV-Weitspringer Christian Reif (LC Rehlingen), der gleich dreimal mit Bestweite landete und damit die volle Punktezahl für Deutschland holte.
Mannschaftsleistung

In seinem letzten Durchgang markierte er als Höhepunkt die Tagesbestweite von 7,83 Metern, nachdem sein langjähriger Dauerkonkurrent, der farbige Franzose Kafétien Gomis, einen Satz von 7,78 Meter vorgelegt hatte. Alle drei bundesdeutschen Starter holten mindestens einmal die volle Punktzahl. Unterm Strich war das aber nicht genug, um die starken Franzosen in Schach zu halten, die an diesem Wettkampf nicht zu schlagen waren, dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Aufgrund des bestimmten Modus  blieben die ganz großen Weiten und Höhen aus, da hauptsächlich für die Athleten die Sicherheit im Vordergrund stand. Gewertet wurde in den drei Disziplinen jeder einzelne Durchgang mit vier Punkten für den Sieger bis zu einem Punkt für den schlechtesten Athleten. Für einen ungültigen Versuch gab es keinen Zähler. Gesamtsieger wurde die Mannschaft mit dem besten Punkteergebnis nach vier Durchgängen.

Innovationsgipfel
Die "Flugshow" auf dem Pariser Platz gegenüber amerikanischer und französischer Botschaft war eine treffliche Visitenkarte für Berlins Bewerbung für die Leichtathletik-EM 2018. Strahlender Sonnenschein umrahmte das Event mit Weltklasse und Perspektive. Die internationale olympische Leichtathletik hat neben dem ISTAF in Berlin einen neuen Innovationsgipfel erhalten. Der frischgebackene Moskauer Stabhochsprung Weltmeister Raphael Holzdeppe sprach aus, was alle Beteiligten, Zuschauer und Sportler bemerken konnten „Ich springe lieber in den Stadtzentren, nah an den Menschen. Da kommt das richtige Feeling rüber und die Zuschauer bekommen ein Gefühl dafür, wie hoch wir springen.“
Gesamtwertung
FRA 31
GER 26
RUS 19
USA 17
Weitsprung Frauen
Sosthene Taroum Moguenara GER 5,78 (-1.0) 6,15 (0.6) 6,27 (-0.7) 5,60 (-0.5)
Brittney Reese USA 6,18 (-1.4) X (0.6) X (-2.5) 6,38 (0.0)
Darya Klishina RUS 5,99 (-1.2) 6,38 (-0.1) 6,20 (-1.8) 6,29 (-0.3)
Eloyse Lesueur FRA 6,35 (-1.1) 6.26 (-1.3) 6,24 (-0.1) 6,44 (-2.1)
Weitsprung Männer
Christian Reif GER 6,99 (-0.8) 7,56 (-1.9) 7,67(-0.6) 7,83 (-1.2)
Will Claye USA 6,86 (-0.9) 7,33 (-1.7) 7,26 (-0.8) 7,42 (-0.1)
Alexandr Petrov RUS 7,30 (0.0) 7,44 (-2.8) 7,36 (-1.5) 7,47 (-2.5)
Kafétien Gomis FRA 7,51 (0.7) 7,50 (-2.0) 7,63 (-1.0) 7,78 (-1.1)
Stabhochsprung
Raphael Holzdeppe GER O(5,53) X (5,55) X (5,55) X (5,55)
Jeremy Scott USA O (5,20) O (5,21) X (5,22) X (5,22)
Sergey Kucheryanu RUS X (5,22) X (5,33) X (5,35) X (5,35)
Valentin Lavillenie FRA X (5,32) X (5,35) O (5,35) X (5,40)
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