VfL Wolfsburg schlägt den Tabellenletzten VfB Stuttgart und bleibt zuhause in der Bundesliga ungeschlagen

© Foto: Winfried Laube, 2015

Beim ersten flüchtigen Blick auf die Tabelle schien die Ausgangslage klar zu sein, als der Zweiplatzierte VfL Wolfsburg das Bundesligaschlusslicht aus Stuttgart in der Volkswagen Arena zum ersten Spiel nach der Länderspielpause empfing. Schliesslich verloren die Wolfsburger, die heute ohne den gesperrten Maximilian Arnold antraten, bisher in der Bundesliga noch kein Heimspiel und gewannen die letzten fünf Bundesligaspiele gegen die Schwaben.

Doch die Wölfe waren gewarnt, denn der VfB schöpft nach dem Erfolg durch die zwei Tore ihres "Mannes der Stunde" Daniel Ginczek gegen Eintracht Frankfurt wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Zu beachten ist ausserdem, dass die Gäste 14 ihrer bisherigen 23 Punkte auf fremden Platz holten.

Klaus Allofs wies vor dem Spiel daraufhin, dass dieses Spiel kein Selbstläufer wird. „Vom Kader her dürften die Schwaben gar nicht in der Abstiegszone stehen. Wir werden sicherlich mehr Spielanteile haben und müssen Geduld haben. Am besten wäre es, wenn wir einen schnellen Führungstreffer erzielen“.

Zum Spiel: Dieter Hecking nahm im Vergleich zum Spiel in Mainz (1:1) sechs Änderungen vor: Träsch, Knoche, Rodriguez, Vieirinha, Caligiuri und Dost spielen für Schäfer, Klose, Jung, Schürrle, Arnold (gesperrt) und Bendtner.

Lautstark unterstützt von ihren jeweiligen Fanlagern erwischten die Wölfe den besseren Start und hatten bereits nach zwei Minuten ihre erste große Torchance durch Gustavo. Die Gäste spielten aus einer kompakten Defensive heraus und machten es dem Tabellenzweiten schwer sich zu entfalten. Auf der Gegenseite hätte das 0:1 fallen müssen! Diego Benaglio verhinderte mit einer super Parade das 0:1. Kostic war im 16er komplett frei und konnte sich aus acht Metern die Ecke in Ruhe aussuchen, doch Benaglio stürzte aus seinem Kasten, verkürzte den Winkel und hielt den Schuss Weltklasse.

Die Gäste machten bisher ein gutes Spiel (30.) und störten den Spielaufbau schon an der Mittellinie. Die Wölfe fanden noch kein Mittel, um sich gute Torchancen rauszuspielen. Ein verwandelter Elfmeter von Rodriguez brachte dann die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung (41.), doch nur drei Minuten später fiel der Ausgleich zum 1:1 durch einen Kopfball von Harnik (44.). Mit einem  leistungsgerechten Unentschieden ging es in die Halbzeit.

Der Ex-Wolfsburger Pablo Thiam äußerste sich in der Pause " Wir müssen zielgerechter von außen spielen, dann bekommen wir unsere Chance die bisher clever spielenden Gäste zu bezwingen. Immer wenn wir von außen kamen waren wir gefährlich".

Nach der Pause verstärkten die Wölfe den Druck, doch den Stuttgartern gelang es immer wieder gefährlich zu kontern und sich Chancen zu erspielen. Cheftrainer Dieter Hecking wechselte in der 62. Minute: Perisic kam für Guilavogui und Schürrle für Caligiuri. Klare Sache, Dieter Hecking setzte auf mehr Offensivpower und wurde bereits zwei Minuten später dafür durch den 2:1 Führungstreffer von Doppeltorschütze Rodriguez belohnt.

Die in der zweiten Halbzeit klar überlegenen Wölfe (63%Ballbesitz) vergaben im Anschluss Torchancen im Minutentakt und versäumten es die Führung auszubauen. Ein überragendes Tor zum 3:1 von Schürrle auf Vorlage von De Bruyne spiegelte die Spielanteile wieder (76.). Es war das erste Tor für Schürrle im Trikot der Wolfsburger.
"Es war ein schönes Gefühl für mich endlich getroffen zu haben, der Torjubel richtete sich an meine Familie, die auf der Tribüne saß und an alle meine Fans", sagte er direkt nach dem Spiel.

Der Sieg war aufgrund einer starken zweiten Halbzeit hochverdient und hätte in der Schlussphase des Spiels noch weitaus höher ausfallen können.

© Foto: Winfried Laube, 2015Gästetrainer Huub Stevens resümierte nach dem Spiel: "Enttäuschend, das wir die Punkte hier lassen. Die erste Halbzeit war gut und wir hatten bessere Chancen, die zweite Halbzeit war nicht gut und wir kriegen durch unsere Fehler die Gegentore. Wolfsburg war die bessere Mannschaft in der zweiten Hälfte"

Dieter Hecking resümierte nach dem Spiel: "Über die erste Halbzeit von uns war ich maßlos sauer- wir waren viel zu unkonzentriert und wir hätten durchaus in Rückstand geraten können. In der zweiten Halbzeit haben wir das Passtempo verbessert und die Auswechselungen haben für Belebung gesorgt. Es wird morgen deutliche Worte geben, dass das so nicht geht, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind. Trotzdem wichtig ,das wir gewonnen haben und wenn ich zuhause bin, kann ich mich auch darüber freuen."

Statistikschema:

Tore: 1:0 Rodriguez (41.Elfmeter), 1:1 (44.Gentner), 2:1 (65.Rodriguez), 3:1 (76.Schürrle)

Gelbe Karten: Gustavo / Serey Dié, Romeu
Gelb/Rote Karten -/-
Rote Karten: – | –
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Welz

VfL Wolfsburg, Startaufstellung: Benaglio – Träsch, Naldo, Knoche, Rodriguez – Gustavo, Guilavogui (61. Perisic) – Vieirinha, De Bruyne (89. Schäfer), Caligiuri (62. Schürrle) – Dost

VfB Stuttgart, Startaufstellung: Ulreich – Klein, Baumgartl, Niedermeier, Hlousek – Gentner, Serey Dié (58. Oriol Romeu) – Harnik (73. Werner), Maxim (87. Leitner), Kostic – Ginczek

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