FIFA verabschiedet zehn Entwicklungsgrundsätze der FIFA Arbeitsgruppe Frauenfußball unter Leitung der Australierin Moya Dodd in São Paulo

Moya Dodd in São Paulo mit Mark Falvo, Asian Cup COO und Chiles President Michelle Bachelet im Hintergrund. © Handy upload Dodd

"Wir müssen einer der Pioniere für Hoffnung werden" – Joseph S. Blatter

In seiner Ansprache vor den Delegierten unterstrich der Präsident die Bedeutung des Fussballs als Motor für soziale Veränderungen – "wir müssen einer der Pioniere für Hoffnung werden" – und das Wohlbefinden sowie im Kampf gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung.  Zudem rief er dazu auf, sich auf und neben Platz stets fair, solidarisch und integer zu verhalten.

FIFA Arbeitsgruppe Frauenfußball stellte die Entwicklungsgrundsätze vor

Zur Förderung des Frauenfussballs verabschiedete der Kongress zehn Entwicklungsgrundsätze, die die Arbeitsgruppe für Frauenfussball unter der Leitung des berufenen Exekutivkomiteemitglieds der Australierin und AFC-Vizepräsidentin Moya Dodd vorgelegt hatte. Für den nächsten Zyklus wurde zudem eine Verdoppelung der Entwicklungsgelder für den Frauenfussball beschlossen.

Moya Dodd – eine ehemalige Frauenfußballerin aus Australien

Die Juristin Moya Dodd ist Partner in der australischen Anwaltskanzlei Gilbert + Tobin. Im Jahr 2007 wurde Moya Dodd in den Vorstand des Fußballverbandes Australien gewählt. Im Jahr 2009 wurde sie als Vize-Präsident der Asian Football Confederation (AFC) gewählt. Moya Dodd hat einen Bachelor of Laws mit Auszeichnung in Medienrecht und hat einen Master of Business Administration abgeschlossen. Im Jahr 2013 wurde sie in das Executive Committee der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) gewählt, dass aus 27 Mitgliedern besteht, darunter auch der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. Frau Moya Dodd ist Mitglied des International Council of Arbitration for Sport. Die Ex-Fußballerrin ist ebenso Direktorin in der Football Federation Australia. sie war zuvor ein australische Teamvertreterin für die Matildas bei der FIFA.

Internationaler Frauenfussball – zehn definierte Entwicklungsgrundsätze (verabschiedet am 11. Juni 2014 durch FIFA Kongress)


1.
Der Frauenfussball bietet eine enorme Wachstumschance für den Fussball. Jeder Mitgliedsverband sollte einen Plan zur Frauenfussballförderung haben.
2.
Jeder FIFA-Mitgliedsverband sollte insbesondere dar auf achten, dass der Fussball für Mädchen und Jungen gleichermassen zugänglich ist (inkl. Vereine sowie Grund- und Mittelschulen)
3.
Auf Elite-Stufe sollte der Frauenfussball durch solide Entwicklungs- und Geschäftsstrategien, Regelungen und Unterstützung abseits des Spielfelds technisch und geschäftlich weiterentwickelt werden, damit professionelle Wettbewerbe aufgebaut werden und langfristig Bestand haben.
4.
Der Frauenfussball muss auf allen Stufen besser vermarktet und beworben werden, damit er mehr Teilnehmer, Zuschauer und Geschäftspartner gewinnt.
5.
Der Fussball ist bei den Frauen auf einer anderen Entwicklungsstufe als bei den Männern und auch in anderen wichtigen Aspekten auf und neben dem Feld anders. Er benötigt für sein weiteres Wachstum deshalb besondere Aufmerksamkeit und Kenntnisse. Frauenfussball-Know-how ist ein wertvolles und einzigartiges Instrument. Entsprechende Experten sollten daher in alle wichtigen Entscheidungen zum Frauenfussball eingebunden werden.
6.
Ehemalige Spielerinnen und Schiedsrichterinnen sind für die Entwicklung des Frauenfussballs besonders wichtig, da sie die Schwierigkeiten aus eigener Erfahrung kennen und Engagement und Fachwissen besitzen. Sie sollten für Entwicklungs-, Führungs- und Managementaufgaben gewonnen werden.
7.
Trainerinnen sind als Führungskräfte und konkrete Vorbilder auf und neben dem Platz besonders wichtig (insbesondere ehemalige Spielerinnen) und sollten für Förderprojekte und als Mentorinnen eingebunden werden. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement können die Standards erhöht werden, und dem Fussball bleibt Know-how erhalten.
8.
Der Fussball und insbesondere der Frauenfussball profitieren von der Einbindung der Frauen in Dachorganisationen und ins Management. Grundsätzlich sollten Frauen bei jedem Mitgliedsverband auf allen Entscheidungsstufen, inkl. Exekutivkomitee, vertreten sein.
9.
Da der Männerfussball bereits etabliert ist, muss der Frauenfussball über eigene angemessene Organisationsstrukturen in die Fussballorganisationen eingebettet werden. Diese müssen den erforderlichen Fokus bieten, damit der Frauenfussball sein Potenzial ausschöpfen kann.
10.
Der Fussball bietet den Frauen die Möglichkeit, ihr Potenzial sowohl im Sport als auch in der Gesellschaft auszuschöpfen. Keine Frau sollte aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert, ausgebeutet oder benachteiligt werden. Der Fussball ist der internationale Bannerträger dieser Botschaft.

Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung

Im Anschluss an die vom letztjährigen Kongress verabschiedete Resolution informierte FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb über die Arbeit der Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung, die er leitet. In seiner Ansprache sprach sich FIFA-Präsident Blatter für den Abzug von Punkten sowie den Ausschluss und den Zwangsabstieg von Teams als Sanktionen gegen rassistische und diskriminierende Vergehen aus.

Quelle: FIFA Kongress 2014, Entwicklungsgrundsätze Frauenfußball

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