Vandalismus, die neue Demokratie – Zur Krawallnacht in Hamburg

Zum Gipfel der G20 lagen Hamburger im Feuer.
Hamburger im Feuer ... am Schwarzen Freitag, den 7. Juli 2017, in der Hafen- und Hansestadt an der Elbe. Quelle: Pixabay.

Hamburg, Deutschland (Weltexpress). Vandalismus pur. In Altona brennen Kleinwagen, Ladenbesitzer verzeichnen eingeschlagene Scheiben und verwüstete Geschäfte, Hunderte Polizisten verletzt. Vandalismus pur. An anderer Stelle werden gleich zu Dutzenden teure Luxus-Autos abgefackelt, Molotowcocktails werden wahllos umhergeworfen und Pflastersteine fliegen durch die Gegend. Kurzbilanz einer blindwütigen Gewalt am Rande des Gipfels, die amoralischer und destruktiver, ja dümmer nicht sein kann. Achttausend Chaoten haben sich ausschließlich des Krawalles und der Randale wegen in Hamburg eingefunden und hinterlassen eine Spur der Zerstörung.

Der sogenannte „schwarze Block“ behauptet allen Ernstes, er würde politisch für eine Haltung gegen Kapitalismus, Nationalismus und der Staatsgewalt stehen, ein lächerliches Alibi, mit denen die Anhänger ihr gewalttätiges Vorgehen rechtfertigen. Jene Verbrecher sind in meinen Augen noch weit schlimmer, als die berüchtigten Schwarzhemden, die „fascisti” (Faschisten) -, wie wir sie in meiner Jugend in Italien nannten. Dumm, brutal, gewalttätig und ohne den geringsten Funken von Moral. Sie sind die Kanalratten unserer noch halbwegs funktionierenden Gesellschaftsform.

Wer auf diese Weise die Werte der Demokratie untergraben, schädigen oder zerstören will, wer in dieser Form Eigentum ruiniert und Leben anderer schädigt hat selbst jedes Recht auf Teilhabe in unserer Gesellschaft verwirkt. Selbst wenn ich unterstelle, dass die Mehrheit der Randalierer selbst das intellektuelle Niveau eines Toastbrotes unterschreiten, so viel begreifen sie doch, nämlich dass sie willkürlichen Schaden anrichten und die Leben vieler Polizisten und auch friedlicher Demonstranten gefährden.

Allerdings haben auch die Veranstalter einen großen Anteil am Vandalismus, an diesem Desaster, das sich gerade in Hamburgs Innenstadt abspielt. Die Arroganz, die anmaßende politische Überheblichkeit, die kaum noch zu übertreffende Selbstherrlichkeit unserer Politiker, die mit einer feudalistischen Großmannssucht große Teile der Bevölkerung provozieren, indem sie sich in Hamburg selbst beweihräuchern, schlägt alles bisher Dagewesene. Hundert Millionen Euro werden für Selbstdarstellung und Machtexhibitionismus bedenkenlos „verbrannt“, weil Frau Merkel einigen fragwürdigen Potentaten, politischen Hanswursten und arroganten Führern von Großmächten an einem der ungeeignetsten Orten Deutschlands ihre eigene Wichtigkeit beweisen will.

Leidtragende sind die Bewohner eines atemberaubenden 30-Quadratkilometer Sperrgebietes in der Stadtmitte, in dem Bürger massivsten Einschränkungen ausgesetzt werden. Die Politelite setzt sich einfach darüber hinweg und mutet der Bevölkerung jedwede Restriktionen zu. Da wird sich so mancher fragen: Wer, bitte, sind diese Herrschaften, die sich über jede Belange der eigenen Bürger hinwegsetzen und so tun, als würden zum Wohle der Bürger handeln. Spätestens an diesem Punkt muss die Frage erlaubt sein, ob diese Herrschaften nicht ausnahmslos ein Fall für den Therapeuten sind, weil sie offenkundig an schwerwiegenden Wahrnehmungsverzerrungen leiden. Allesamt!

So trifft gewalttätiges Pack auf eine verschwenderische Elite. Man braucht nicht viel Hirn, um sich vorher auszumalen, welche Folgen diese Begegnung haben wird. Auf einen Nenner gebracht: Politische Dummheit und sinnlose Gewalt hat dieser Tage eine Menge Zuschauer. Das Ergebnis dieses Gipfels? Im Abschluss-Kommuniqué des Zusammentreffens jener weltweit größten Umweltverschmutzer dieser Erde, den grausamsten Meschenrechtsverletzern und schlimmsten Ausbeutern werden „Erfolge“ beschrieben, die in ihrer „Bescheidenheit“ jedem Bürger die Tränen in die Augen treiben werden. Und so gesehen sind die politischen Beteiligten ethisch und moralisch nicht sehr weit entfernt von den Chaoten, die sie selbst auf den Plan gerufen haben.

Anmerkungen:

Der Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde am 7. Juli 2017 im „Scharfblick“ erstveröffentlicht. Alle Rechte beim Autor.

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