US-Schriftsteller Jerome D. Salinger gestorben

Salingers berühmtestes Werk ist „Der Fänger im Roggen“. Der Roman wurde 1951 veröffentlicht. Er erzählt vom Leiden des jungen Anti-Helden Caulfield, der einen aussichtslosen Kampf gegen die Konventionen führt, der auswandern will, ein neues Leben anfangen möchte, weil er sich in seinem Leben nicht zurechtfindet, die Heuchelei der Welt um ihn herum nicht ertragen kann und will.

Geboren wurde Salinger am 1. Januar 1919 als einziger Sohn eines wohlhabenden jüdischen Käsehändlers in New York City. Seine Mutter, eine irisch-schottische Katholikin, war wegen des Vaters zum Judentum konvertiert. Erste Versuche als Autor unternahm er als junger Kadett in einer Militärschule, als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten.

1942 trat Salinger dann in die US-Army ein, nahm an fünf Feldzügen in Frankreich teil, erlebte die berüchtigte deutsche Ardennen-Offensive mit, schrieb aber in dieser Zeit weiter. In Frankreich traf er auch einen Kriegsberichterstatter namens Ernest Hemingway, der ihm einer Biografie zufolge ein „verdammtes Talent“ bescheinigte.

Zehn Jahre soll Salinger am „Fänger“ gearbeitet haben, im Jahr 1951 kam der Roman heraus. Und erst zwei Jahre war er auf dem Markt, da trat Salinger eine Flucht an, die seinem Romanhelden Caulfield gefallen hätte: Er ging in die waldigen Hügel Neu-Englands, nach Cornish. Überwältigt und – nach eigenem Eingeständnis – eingeschüchtert von seinem eigenen Erfolg zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, lebte in seinem abgelegenen Haus im Staat New Hampshire, wo er schließlich sterben sollte.

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