Union Berlin feiert den 2:1-Heimsieg über St. Pauli und den Klassenerhalt

Torsten Mattuschka, ein kräftiger Kerl im Mittelfeld der Unioner, kann, was keiner kann, nämlich denn ledernen Ball wie ein rohes Ei behandeln und tolle Tore schießen.

Nach Anpfiff sind es die Gäste aus Hamburg, die zwei hochkarätige Möglichkeiten durch Max Kruse (4.) und Charles Takyi (7.) zur Führung herausspielen. Doch nach zehn Minuten führt Union mit 1:0. Der Top-Torjäger heißt Torsten Mattuschka. Vom Freistoßpunkt aus schlenzt er das Leder ins Eckige. Ein sehenswerter wie unhaltbarer Treffer des eisernen Mittelfeldmotors. Für Mattuschka ist das sein neunter Treffer in der zu Ende gehenden Saison.

Bei besten äußeren Bedingungen, die sonne scheint ohn` Unterlaß auf den jüngst verlegten Rasen, erleben 19 000 Zuschauer, darunter zwei, drei Tausend Schlachtenbummler, die für St. Pauli Stimmung verbreiten, in der 19. Minute den verdienten Ausgleich durch Takyi. Jan Glinker im Tor der Berliner ist machtlos. Nach einer halben Stunde zieht Mattuschka, der vom Union-Anhang gebührend besungen wird, erneut von der Strafraumgrenze ab. Doch Paulis Torwart ist rechtzeitig unten.Takyi trifft noch einmal (44.). Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfeift. Er verweigert dem Treffer die Anerkennung.

St. Pauli ist das abgeklärtere Team, keine Frage, aber die Unioner spielen vor allem im Mittelfeld groß auf. Gerade in der zweiten Hälfte hätte der eingewechselte Brunnemann zwei Tore erzielen können. Müssen. Auch Peitz hätte mit dem Kopf treffen können. Wie auch immer: Je länger die Begegnung dauert, desto größer scheint die Überlegenheit der Berliner.

Dann erkämpft Bemben den Ball im Mittelfeld. Er spielt auf Karim Benyamina, der nicht im Abseits steht. Der Berliner Stürmer trifft flach ins untere rechte Eck. Verdient führt der 1. FC Union Berlin mit 2:1. Holger Stanislawski, Trainer der St. Paulianer, beschwert sich über den Versuch, auf Abseits zu spielen. Mit den Worten „das geht natürlich gar nicht“, kommentiert er den Fehlversuch.

Im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei sahen wir bis zum Schluß eine umkämpfte, jeder Zeit spannende, kurzweilige, sehr sehenswerte Partie. Die Berliner dominierten, spielten aber mitunter zu umständlich, zu gemütlich und ballverliebt, während die Hamburger, wenn sie denn im Ballbesitz waren, deutlich mehr Zug zum Tor zeigten, mitunter blitzschnell von Verteidigung auf Angriff umschalteten und durchaus ein paar gute Einschußmöglichkeiten erspielten, die jedoch ungenutzt blieben. Der Sieg für Union Berlin geht in Ordnung, hätte sogar höher ausfallen können, denn nach der Pause sank das Niveu der Elbestädter, die nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz besitzen, bedenklich.Das wäre aber des Guten zu viel gewesen.

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