Tourismusbranche wehrt sich gegen illegale Ferienwohnungen in Berlin

Schnelles Handeln wird nun von der Stadtverwaltung gefordert. Die Beschwerden der Mieter über nächtliche Parties, Müll in den Treppenhäusern und ständig wechselnden Bewohnern in den Mietshäusern scheint sich zu einem ernsthaften Problem in den beliebten Stadtteilen wie Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Friedrichshain etc. zu entwickeln. Weiterhin fürchtet die Tourismusbranche, Berlin könnte so seine Attraktivität verlieren, weil sich diese nichtangemeldeten Unterkünfte auf die Mietpreise auswirkten. So ziehe es die Anwohner in Stadtviertel, die weniger touristisch erschlossen sind und nehme so den Innenstadt nahen Vierteln ihre kulturelle Identität. Das wirke sich auf das gesamte Image Berlins aus.

So sagt beispielsweise Manfred Mayer, Alleinvorstand der ARCOTEL Hotel AG: "Wir haben uns an bestimmte Regulierungen und Vorgaben zu halten, die selbstverständlich auch mit Kosten in Verbindung stehen, zum Beispiel was Hygiene- und Brandschutzvorschriften betrifft. Die unangemeldeten Ferienwohnungen umgehen diese Gesetze und verzerren in der Folge den Wettbewerb." Deshalb sei es wichtig, sagt Mayer, dass die endlich aktiv werde, um die unangemeldeten Ferienwohnungen vom Markt zu nehmen.

Laut Schätzungen des Berliner Hotel- und Gaststättenverbandes gibt es in Berlin inzwischen etwa 15 000 bis 25 000 Ferienwohnungen, von denen die wenigsten gemeldet seien, heisst es dort.

Nun wird das Zweckentfremdungsverbot wieder verlangt, das 2002 vom Oberverwaltungsgericht abgelehnt wurde, Wohnungen in Ferienappartements umzuwandeln. Angesichts steigender Mieten wollen die Parteien dies wieder diskutieren.

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