Thor 2 – The Dark Kingdom – Hammer Film

© Walt Disney

Am Ende von Marvel’s Avengers bringt Thor (Chris Hemsworth) seinen Halbbruder Loki (Tom Hiddleston) zurück nach Asgard, wo er in Ruhe über seine Schandtaten nachdenken kann. Ruhe, die Thor nicht vergönnt ist, obwohl endlich Frieden in allen neun Reichen herrscht. Der Aether, eine gewaltige Energiequelle, und die dunklen Elfen unter der Führung von Malekith (Christopher Eccleston), obwohl verschollen bzw ausgestorben geglaubt, tauchen plötzlich wieder auf. Als Malekith sich als Bedrohung für das gesamte Universum präsentiert, sieht sich Thor gezwungen ausgerechnet Loki um Hilfe zu bieten.

© Walt DisneyThor – The Dark Kingdom („Das dunkle Königreich“), was wäre bei so einem Titel naheliegender, als einen Regisseur zu verpflichten, der bereits für Games of Thrones hinter der Kamera stand? Aber Alan Taylor stellt sich nicht nur wegen der düsteren Note als ideale Wahl heraus. Geschickt verbindet er die Ereignisse in den verschiedenen Welten, lässt der Geschichte und den Figuren genug Raum sich zu entwickeln, ohne je das flotte Tempo zu verlieren, bevor er Thor und Loki auf dem Bildschirm vereint, nur um deren Szenen noch von dem großen Kampf zwischen Thor und Malekith zu übertreffen. Letzter ist zwar gewaltig, aber keineswegs so ermüdend wie der zwischen Superman und Zod diesen Sommer. Im Gegenteil, er ist originell und visuell hervorragend in Szene gesetzt.
 
Thor – The Dark Kingdom ist aber keineswegs perfekt. Der Prolog könnte etwas geschmeidiger sein und die Erklärungen der physikalischen Gegebenheiten in einigen Szenen sind selbst für eine Comicverfilmung großer Schwachsinn. Das großartige dabei ist: man schmunzelt nur, zu unterhaltsam sind die Ereignisse.

© Walt DisneyAngesichts Chris Hemsworths wohlgebauter Figur wäre es ungewöhnlich gewesen, hätte Alan Taylor auf eine hemdsfreie Szene verzichtet, aber erfreulicherweise musste er sie nicht einbauen, um von schauspielerischen Schwächen abzulenken. Im Gegenteil, der Australier hat sich die Rolle so zu Eigen gemacht, dass er auch in den bizarrsten Momenten völlig glaubhaft bleibt. Das gilt erst Recht für Tom Hiddleston, der als Loki köstlich boshaft, eitel, clever, witzig und überaus charismatisch ist.  Hiddleston versteht es, seinen Schmerz und seine Wut mal anzudeuten, mal ungehemmt herauszulassen. Unvorstellbar, dass ein anderer Schauspieler die Rolle übernehmen könnte. Es ist keine Überraschung, dass die Szenen mit den ungleichen Brüdern zu den Highlights des Films gehören.

Die Messlatte lag hoch, aber Thor – The Dark Kingdom setzt noch eins drauf. Von vorne bis hinten unterhaltsam, mit gut aufgelegten Schauspielern, großartigem Humor und tollen Special Effects. Man kann nur hoffen, dass Hemsworth noch lange nicht den Hammer an den Nagel hängt und Hiddleston seine Freude an Unfrieden und Chaos nicht verliert. Wichtig: wie immer bei Marvel gilt: auch beim Abspann sitzen bleiben!

Thor 2 – The Dark Kingdom (USA, 2013); OT: Thor: The Dark World; Filmlänge: 112 min; Regisseur: Alan Taylor; Darsteller: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Natalie Portman, Kat Dennings, Anthony Hopkins, Idris Elba, Stellan Skarsgard, uvm;  FSK: ab 12 Jahren; Kinostart: 31. Oktober 2013 (Deutschland).

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