Therapiegespräche auf der Berlinale – Der Doktor und die Dissidentin als Dokumentarfilm „Tania Libre“

Szene aus dem Film "Tania Libre" von Lynn Hershman Leeson . © Hotwire Productions

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Acht Monate Haft, ohne Anklage. Das musste Tania Bruguera in ihrer kubanischen Heimat erleiden. Der Grund: Die international bekannte Künstlerin wollte im Dezember 2014 eine Plattform schaffen, auf der die Einwohner Havannas offen, frei und unzensiert ihre Ansichten äußern können. Eine Minute lang.

Doch bevor die Performance stattfinden kann, wird Tania Bruguera verhaftet und verliert ihren Pass. Wenige Tage nach ihrer Freilassung sucht sie in den Vereinigten Staaten von Amerika, ihrem Exil, den renommierten Psychiater Frank Ochberg auf. In diesen „Therapiegesprächen“ erfährt man unter anderem viel über ihren familiären Hintergrund, so bekleidete ihr Vater, ein Anhänger Fidel Castros, hohe Ämter. Leider beschränkt sich der Film „Tania Libre“ fast ausschließlich auf die Dialoge, was auf Dauer etwas ermüdend wirkt.

„Tania Libre“ läuft auf der 67. Berlinale:

Mittwoch, 15.02.2017,23:00,CineStar 7 (E)
Donnerstag, 16.02.2017,19:30,Zoo Palast 2 (E)
Freitag, 17.02.2017,12:00,CineStar 7 (E)

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Titel: Tania Libre
Land: USA, Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Lynn Hershman Leeson
Kamera: Hiro Narita, Shane King
Schnitt: Lynn Hershman Leeson, Shane King
Musik: Ibeyi
Mit: Tania Bruguera, Frank Ochberg, Tilda Swinton (Erzählerin)
Sprachen: Englisch, Spanisch
Dauer: 73 Minuten
Produzentin: Lynn Hershman Leeson

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