Spielt Europas Torhüterin Nr. 1 bald in den USA auf Kunstrasen? – Nadine Angerer unterzeichnete bei Portland Thorns FC

Nadine Angerer im Commerzbank Tower vor ihrer Abreise nach Australien in der Kroatien Spiel Pressekonferenz des DFB.

Etabliert in der Welt

Portland Thorns FC Head Coach Paul Riley liess zur selben Zeit von den USA aus wissen: "Die Verpflichtung einer der besten Torhüterin der Welt zeigt wie ernst wir es nehmen, eines der Top-Teams in der Welt zu sein." Er erklärte weiter, dass der Klub geehrt sei, dass es dem Thorns.Management gelang, Nadine Angerer für seinen Spielerinnen-Kader verpflichtet zu haben. Er möchte dank Angerers Hilfe mit Portland auch die nächste NWSL Meisterschaft gewinnen. Die 35-jährige Angerer hatte sich im vorigen Jahr als einer der Top-Torhüterinnen im Weltfrauenfußball etablieren können.

Ausgezeichnet in Europa

Sie steht zur Zeit als einer der drei Finalisten für den FIFA Ballon d’Or 2013 in Zürich zur Wahl. Kürzlich war sie nach der EM 2013 zur besten europäischen Fußballerin  ausgezeichnet worden, nachdem sie mit der Nationalmannschaft eine herausragende Saison 2012-13 hingelegt hatte. Die zweimalige FIFA Frauenweltmeisterin 2003 und 2007 verhalf der deutschen Frauennationalmannschaft mit zwei gehaltenen Elfmetern beim 1:0 Endspiel-Sieg gegen Norwegen zum sechsten Mal in Folge zur Europameisterschaft der Frauen.

Heimspiele auf Kunstrasen

Angerer erklärte heute in Zürich: "Ich bin stolz darauf, dass ich für den aktuellen US-Champion Club in Portland spielen darf  und hoffe, dass ich für eine weitere erfolgreiche Saison des Thorns FC beitragen kann. Ich bin aufgeregt, in so einem Team mit vielen Top-Spielerinnen der Welt spielen zu dürfen." Der Portland Thorns FC ist ein Frauenfußballfranchise aus Portland, Oregon. Er wurde 2012 gegründet und spielt seit 2013 in der National Women’s Soccer League (NWSL), der höchsten Liga im Frauenfußball in den USA. Die Frauenmannschaft trägt ihre Heimspiele im "Jeld-Wen-Field" auf Kunstrasen aus.

Mit Morgan und Sinclair im Team

Das Stadion hat eine Kapazität von 20.438 Zuschauern. Auch die Männermannschaft der Portland Timbers aus der erstklassigen Major League Soccer trägt ihre Heimspiele dort aus. Von 2010 bis 2011 wurde das Stadion von einem Baseballfeld in ein Fußball- und American-Football-Stadion umgebaut. Das gegenwärtige Namensrecht sicherte sich 2011 das Unternehmen "Jeld-Wen", ein Hersteller von Fenstern und Türen. In Portland im US-Bundesstaat Oregon dürfte die Deutsche die bisherige Nummer eins, Kanadas Nationalkeeperin Karina LeBlanc, ablösen. Weitere Stars der Thorns (engl: Dornen), die im Vorjahr mit einem Finalsieg über New York Flash den ersten Titel der neu gegründeten NWSL (National Women’s Soccer League) holten, sind die US-Stürmerin Alex Morgan und die kanadische Angreiferin Christine Sinclair.

Versuchskaninchen Kritik

Im Heimstadion dem "Jeld-Wen-Field" erwartet Angerer Kunstrasen der Sorte Blue Sky Grass. Unlängst kritisierte Europas Nummer eins bei einer Pressekonferenz im Commerzbank Tower in Frankfurt vor dem Kroatien-Spiel fast zeitgleich mit Bundestrainerin Silvia Neid ziemlich heftig den Einsatz von synthetischen Rasen zur WM 2015 in Kanada. „Eine WM auf Kunstrasen geht gar nicht. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden zu Versuchskaninchen. Die FIFA muss dafür sorgen, dass wir auf anständigen Plätzen spielen. Oder was würden wir sagen, wenn unsere Männer in Brasilien auf Sand spielen sollen?“, moserte die Bundestrainerin ziemlich aufgebracht.

Kunstrasen verändert das Spiel

Nadine Angerer befand im Beisein von Anja Mittag (LdB Malmö) und Annike Krahn (Paris St. Germain), dass die Elite-Kickerinnen der Weltmeisterschaft ausgenutzt werden sollen, um zu testen, ob das funktioniert oder nicht. "Das gibt Brand- und Schürfwunden und verändert echt das Spiel. Ich habe echt kein Bock, das Versuchskaninchen zu sein. Ich finde das richtig scheiße!“ Für die Öffentlichkeit stellt sich jetzt die Frage, ob Angerer ernsthaft sich darüber informiert hat, dass sie in Portland mit den Thorns auf Kunstrasen spielen muss? Oder hat sie ihre Vorbehalte auf Grund besserer Information durch den neuen Arbeitgeber etwas reduziert?

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