Skisaison-Ausklang im „Weißen Rausch“ und „Goldrausch“ – Abfahrt mit Hindernissen in St. Anton und Obertauern

Im "Weißen Rausch" befinden sich diese Skifahrer.

Ende April versammeln sich in St. Anton am Arlberg die Pisten-Cracks zum letzten Show-Down der Saison. Von der 2600 Meter hohen Vallugagrat rasen sie hinab ins Tal und müssen dabei mehrere Schwierigkeiten überwinden. Während unten am Ziel ein DJ für Party-Stimmung sorgt, herrscht oben am Start große Anspannung. Der Massenstart gilt als besonders heikel. Man muss aufpassen, nicht mit einem anderen Teilnehmer zusammenzustoßen und wichtige Zeit zu verlieren. Nach ein paar hundert Metern ist die Abfahrt schon wieder zu Ende. Die über 500 Teilnehmer des Kult-Rennens müssen den Gegenhang wieder hinaufklettern. Konditionsstärke ist gefragt.

Erst danach geht es schnurstracks nach unten – vorbei an der Ulmerhütte, am Steißbachtal und schließlich am legendären Moserwirt. Kurz vor der ersehnten Ankunft im Tal wartet noch ein Hindernis: ein aufgetürmter Schneehaufen. Erst wenn auch dieser überschritten ist, sind die Teilnehmer im Ziel angelangt. Die Schnellsten schaffen die Strecke in rund acht Minuten. Das sind schon fast Profi-Fahrer. Bei der anschließenden Preisverleihung werden die Besten aller jeweiligen Altersklassen ausgezeichnet.

Das Rennen erfreut sich zunehmender Resonanz. Wagten sich beim ersten „Weißen Rausch“ 1997 nur rund 100 Teilnehmer an den Start, sind es inzwischen 500. Organisator Peter Mall freut sich: „Das Konzept hat sich bewährt.“ Für die meisten zählt das olympische Motto „Dabei sein ist alles“. Einige wollen sich aber etwas beweisen. „Das ist schon eine echte sportliche Herausforderung“, erklärt ein Rennfahrer, der ganz weit, aus Hamburg nämlich angereist ist. Mit dem Kultrennen will St. Anton auch an die Geschichte anknüpfen. „Der weiße Rausch“ geht auf den 1930/31 gedrehten Film-Klassiker von Arnold Franck mit Leni Riefenstahl und Hannes Schneider zurück. Er machte St. Anton weltberühmt.

Schatzsuche in Obertauern

Auf den „Goldrausch“ setzt derweil Obertauern. Zum Ausklang der Wintersport-Saison lädt alljährlich der Ort Skifahrer zur Schatzsuche hoch oben auf der Gamsleiten ein. Auf der extra blau gefärbten Piste sind 20 Schatztruhen eingebuddelt. Darin befinden sich Gutscheine für einen Hubschrauber-Rundflug, einen Ski-Urlaub, Saison-Skipässe und einen Jahresvorrat Bier. Als Hauptpreis winkt ein echtes Auto, in diesem Jahr ein Porsche Boxster.

Bevor die Jagd nach dem Schatz beginnt, müssen die Skifahrer und Snowboarder die Gamsleiten 2, eine der steilsten Pisten in den Alpen, bewältigen. Mit einer kleinen Schaufel oder mit Händen und Füßen graben die Teilnehmer dann nach den begehrten Truhen. Andere Hilfsmittel wie „Metalldetektoren, Sprengungsböller oder ähnliches sind nicht gestattet“, erklärt Organisator Mario Siedler, Chef von Obertauerns Tourismus-Amt.

Eine Schatzsuche ist in Obertauern nichts Ungewöhnliches. Vor rund einem Jahrhundert – anno 1910 – befand sich Obertauern im Silber-Rausch. Damals wurde am Seekar nach Silber geschürft. Damals kamen schon die ersten Ski-Touristen nach Obertauern. Richtig bekannt wurde der Ort aber erst durch die Beatles, die hier den Film „Help“ drehten. Selbst auf Brettern standen die Beatles allerdings nicht. Sie wurden gedoubled. George Harrison beispielsweise durch Hotelier Gerhard Krings. „Die Beatles konnten ja nicht Ski fahren“, weiß er. Noch heute erinnert er sich gerne an die Dreharbeiten. Er musste eine George-Harrison-Perücke tragen. „Das war echt lustig“, erzählt er. Heute führt er die Beatles-Bar.

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