Sieg im Hexenkessel – Die Eisbären Berlin gewinnen das erste Playoff-Final-Spiel in Wolfsburg mit 4:2

Wolfsburg macht von Anfang an Druck. Sie zeigen sofort, dass die restlichen Spiele kein leichtes Unterfangen sein werden. Nach nur 184 Sekunden steht es 1:0 für die Heimmannschaft. Die Halle bebt. Norm Milley sieht den freistehenden Christopher Fischer. Dieser kann Torhüter Rob Zepp mit einem gekonnten Handgelenkschuss überwinden. Aber die Eisbären geben sich nicht auf. Im Gegenteil. Stefan Ustorf flitzt zur Grundlinie und spielt einen schnellen Pass vors Tor. André Rankel rauscht heran und überwindet mit einer Direktabnahme Patrick Reimer im Tor der Grizzlies (14.).

Doch die Eisbären zeigen alte, bekannte Probleme. Ihr Überzahlspiel läßt sehr zu wünschen, vor allem als sie am Anfang des zweiten Drittels eine 5 auf 3 Situation haben. Die Berliner schießen nicht einmal auf das gegnerische Tor. Wolfsburg kümmer das wenig. John Laliberte erkämpft sich den Puck in der rechten Berliner Ecke. Passt an die blaue Linie zu Norm Milley. Der chippt den Puck so vors Tor, dass Rob Zepp nicht ganz genau weiß, wo der Puck landet Tyler Haskins nutzt diese Situation schamlos aus. Schon führen die Hausherren wieder 2:1 (32.). Die Fans sind total aus dem Häuschen. Sie toben, ein unglaublicher Lärm – der hält aber nur bis zur 37 Spielminute. TJ Mulock wird während seiner Breakchance gefoult – Penalty. Die Zuschauer pfeifen. Doch es hilft nichts – TJ Mulock trift unten links (37.).

„Berlin hat sehr clever gespielt“, sagt ein frustrierter Andreas Morczinietz. „Wir stehen leider schon nach dem ersten Spiel mit dem Rücken zur Wand. Am Sonntag werden die ersten 20 Minuten ausschlaggebend sein. Wir können nur gewinnen, wenn wir mehr Tore schießen als die Berliner“.

Berlins Fans feieren ihre Mannschaft und singen die ganze zweite Pause durch. Das führt dazu, dass sich die Emotionen im letzten Drittel im Wolfsburger Hexenkessel erst richtig zuspitzen. Beide Fanlager schreien und treiben ihre Mannschaft lauthals nach vorne. Doch nur eine versteht die Message: André Rankel. In der Ecke erkämpft er sich den Puck. Torhüter Patrick Reimer verteidigt noch seinen ersten Schuss, doch gegen seinen Zweiten ist er machtlos (46.). Wolfsburg versucht zu reagieren und wirft jetzt alles nach vorne. Doch vielleicht wollen sie zuviel. Ganze 60 Sekunden nach dem Tor kracht es auf offenem Eis zwischen Sloan Blake und Florian Busch. Der Berliner bleibt minutenlang regungslos auf dem Eis liegen. Ein Gerangel entsteht und die Diskussion eskaliert: die Fäuste fliegen. Blake muß das Eis vorzeitig verlassen. Auch während dieser 5-minütigen Überzahl bringt Berlin nichts zustande. Letzendlich erlöste Stefan Ustorf alle mitgereisten Berliner Fans, rund 1000 an der Zahl, indem er kurz vor Schluss das Siegtor erzielt (59.).

Die Eisbären Berlin gewinnen das erste Playoff-Final-Spiel in Wolfsburg mit 4:2.

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