Sie möchte zukünftig als Trainerin arbeiten – Torjägerin Inka Grings beendet gut vorbereitet ihre Karriere – Ihr Kölner Aufstiegstraum wurde nicht erfüllt

Inka Grings beim Länderspiel in Cleveland gegen die USA Mai 2010 © Florian Büchting

Inka Grings gewann fast alles, was es zu gewinnen gab

Der Gewinn der Weltmeisterschaft 2011 im eigenen Land blieb ihr aber versagt. Sie gewann trotz vieler Erfolge nur 1 mal die Deutsche Meisterschaft mit dem FCR Duisburg in der Saison 1999/2000. Damals spielten auch schon der 1. FFC Frankfurt (Platz 2) und der 1. FFC Turbine Potsdam (Platz 4) erstklassig. Im Mittelfeld rangierte der WSV Wendschott (Platz 7), aus dem später der VfL Wolfsburg hervorging. Vereine wie Sportfreunde Siegen, SV GW Brauweiler, 1. FC  Nürnberg, FFC Flaesheim-Hillen und der FSV Frankfurt waren damals noch erstklassig.

Anno 2000 spielte Generationsgefährtin Martina Müller selbst als junge Spielerin beim FSV Frankfurt

Zur selben Spielerrinnen-Generation gehört die spätere Wolfsburger Triple-Siegerin Martina Müller, die im Meisterschaftsjahr von Inka Grings beim FSV Frankfurt spielte. Bundesliga Gründungsmitglied SC 07 Bad Neuenahr (Platz 6) erwischte 13 Jahre später der Zwangsabstieg, der 1. FC Saarbrücken (Platz 10) spielt heute recht erfolgreich als Tabellendritter in der 2. Bundesliga Staffel Süd und  die vernachlässigte Frauenabteilung des TuS Niederkirchen  (Platz 11) verwandelte sich später in den 1. FFC Niederkirchen, der sich im Mittelfeld der 2. Bundesliga Süd etabliert hat.

Start einer Weltkarriere im Schatten von Birgit Prinz

Nach der Erringung der Deutschen Meisterschaft 1999/2000 als junge Spielerin startete  Inka Grings eine nach Weltfußballerin Birgit Prinz beeindruckendeste  Karriere einer Deutschen Fußballerin. Sie erreichte überragende Erfolge

Als Vereinsspielerin

Deutsche Meisterin 2000
Zweite der Meisterschaft 1997, 1999, 2005, 2006, 2007, 2008, 2010
Schweizer Meisterin 2012, 2013
DFB-Pokal-Siegerin 1998, 2009, 2010
Schweizer Cupsiegerin 2012, 2013
DFB-Hallenpokal-Siegerin 1996, 2000
Fußballerin des Jahres 1999, 2009, 2010
Bundesliga-Torschützenkönigin 1999, 2000, 2003, 2008, 2009, 2010
Torschützenkönigin der UEFA Women’s Champions League 2010/11
Torschützenkönigin der NLA 2013
UEFA Women’s Cup-Siegerin 2009
Spielerin der Saison 2009, 2010

Als Nationalspielerin

Europameisterin 2005,2009
Torschützenkönigin der Europameisterschaften 2005 und 2009
Torschützenkönigin beim Algarve-Cup 2010

Beeindruckende Torquote, die sie weltweit bekannt gemacht hat

Neben der Liste ihrer Titel beeindruckt ihre Torquote: Die Stürmerin erzielte für den DFB in 96 Länderspielen 64 Treffer, wurde in ihrer Zeit beim FCR 2001 Duisburg sechsmal Torschützenkönigin – in 271 Bundesligaspielen markierte die Angreiferin 353 Tore.Das letzte Jahr ihrer aktiven Karriere beendet sie nun als Spielerin des 1. FC Köln. 20 Tore in 19 Pflichtspielen hat die 35-jährige Grings für den 1. FC Köln erzielt, seit sie zu Saisonbeginn nach Köln gewechselt war. Nach der laufenden Spielzeit ist nun Schluss. „Es war schon als Kind mein Wunsch irgendwann den Geißbock auf dem Trikot tragen zu dürfen. Deswegen ist es etwas Besonderes für mich, bei diesem Club meine Karriere beenden zu können“, sagte Grings.

Mit dem 1. FC Köln wäre sie am Ende gerne noch mal aufgestiegen

„Ich habe das Gefühl, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Natürlich wäre ich in meiner letzten Saison gerne mit dem 1. FC Köln in die Bundesliga aufgestiegen.“ Die Kölnerinnen stehen auf dem zweiten Tabellenplatz, Tabellenführer SC Sand ist aber drei Spieltage vor Saisonende praktisch nicht mehr einzuholen. FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sagte: „Inka Grings hat nach der Saison eine beeindruckende Karriere als Spielerin hinter sich und wir freuen uns, dass sie ihre letzten Tore als Aktive hier bei uns, für den 1. FC Köln geschossen hat. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute!“

Ihr internationaler Erfahrungsschatz ist unermesslich

Dem Fußball möchte die Angreiferin als Trainerin erhalten bleiben. Grings schloss im Februar 2014 ihre Trainer-A-Lizenz erfolgreich ab und hospitierte im April eine Woche lang bei FC-Trainer Peter Stöger. Mit Inka Grings erhält der Frauenfußball national und international gesehen in Zukunft wohl einer der profiliertesten Trainerinnen, die ausgehend vom spielerischen Können her sicher einmal in die Weltliga der Trainerinnen aufsteigen könnte. Pia Sundhage, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg  und Carolina Morace werden ihre großen Vorbilder sein. Wer Inka Grings kennt weiß, dass sie das Zeug dazu hat sich bis nach oben durchzubeißen. Ihr internationaler Erfahrungsschatz ist unermeßlich.

Quellen: 1. FC Köln, DFB, Wikipedia, FIFA, UEFA

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