Schwarzgeld für korrupte Politiker in Kiew?

Arsenij Jazenjuk mit ausgestrecktem rechten Arm in der Bildmitte zwischen Wladimir Klitschko (rechts im Bild) und Oleg Tyagnibo (links im Bild) während der blutigen Maidan-Revolte 2014 mit faschistischem Putsch im Februar 2014 in Kiew. Quelle: Weltnetz

Vom 14. Oktober bis 24. Dezember 2014 habe der Linienflug der Polnischen Airlines LOT-765 rund 27 Millionen US-Dollar und drei Millionen Euro aus Warschau nach Lwow (Lemberg) gebracht, schreibt Collins in einem englischsprachigen Beitrag mit dem Originaltitel „Black money air flights from Europe to Ukraine“ auf Opednews. Die Barmittel seien als 10-kg-Handgepäck mitgeführt worden. So viel etwa wiege eine Million Dollar in 100-Dollar-Scheinen.

Woher das Geld komme und wohin das Geld gehe, wisser er nicht, denn die „Bestimmung der Gelder werde streng geheim gehalten“, so Collins in seinem Beitrag vom 02.02.2015. Er selbst hält es für unwahrscheinlich, dass die Summen für Sozialprogramme der ukrainischen Regierung ausgegeben werden, und vermutet, dass die Millionen an ukrainische Politiker gehen. So könnte Premierminister Arsenij Jazenjuk, der zuletzt scharf sowohl von Vaclav Klaus als auch von Milos Zeman, die einen „Rückfall in den Kalten Krieg“ kritisieren, angegriffen wurde, der Empfänger sein. „Bestimmte politische Gruppen in der Ukraine sind unzufrieden mit Präsident Poroschenko. Jazenjuk und Turtschinow sind in Opposition zu Poroschenkos Partei. Natürlich benötigen Jazenjuk und sein Team viel Geld, um neue Verbündete zu bestechen.“

Auch könnte die Partei „Selbsthilfe“ des Bürgermeisters von Lwow, Andrej Sadowyj, die bei der jüngsten Parlamentswahl überraschend gut abgeschnitten hat, mit dem Schmuggelgeld finanziert werden, schreibt Collins weiter. „Europäische Spitzenpolitiker sind bereit, Sadowyjs Partei zu unterstützen, und schicken deshalb Geld nach Lwow.“ Der US-Analyst hält es für möglich, dass die Bargeldsendungen für den ukrainischen Staatschef Poroschenko bestimmt seien, der so den Waffenkauf für den Militäreinsatz im Osten des Landes finanziert.

Schließlich begünstige das gigantische Schwarzgeld, urteilt Collins, so oder so die große Korruption in den Kiew – nicht nur in Regierungskreisen sondern auf allen Verwaltungsebenen -, die nach dem blutigen Februar-Umsturz nicht weniger wurde, eher schlimmer. Die Millionen würden direkt in die Taschen der Amtspersonen oder indirekt durch Behörden fließen, deren Mitarbeiter Anteile abgreifen, während die einfachen Leute keinen Cent davon in die Händen kriegen und also davon „nicht sehen“ würden.

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