Schießereien und erneut brutale Polizeigewalt in den USA

Am Mittwochabend hatte Dylann Roof, ein US-Amerikaner weißer Hautfarbe, in einer Methodistenkirche in Charleston aus vermutlich rassistischen Motiven neun Afro-Amerikaner erschossen.

Bei zwei Schießereien am Samstag ist ein 21-jähriger Mann getötet worden, 16 weitere wurden verletzt. Die beiden Taten ereigneten sich im Osten der Vereinigten Staaten – in Detroit und in Philadelphia. Auf einer Party in Detroit, US-Bundesstaat Michigan, kam der Mann ums Leben Teilnehmer der Feier seien zum Teil schwere verletzt worden. Nach Polizeiangaben ist der Zwischenfall auf einem Basketballplatz erfolgt, wo der Geburtstag eines Kindes gefeiert wurde. Die Polizei hat im Rahmen einer Vermittlung eine Person vorläufig festgenommen.

Ebenfalls am Samstagabend wurden bei einer Party in West-Philadelphia, US-Bundesstaat Pennsylvania, sieben Menschen, darunter zwei Kinder im Alter von zwei bzw. zehn Jahren, durch Schüsse verletzt. Nach Polizeiangaben soll ein Unbekannter auf Menschen geschossen haben, die sich zu einem Picknick versammelt hatten.

US-Präsident Barack Obama beklagte in einem Twitter-Beitrag zum Erschießen von Pfarrkindern in Charleston die Tat und warf seinen Mitbürgern Apathie vor, meldet Reuters am Sonntag. Zudem kritisierte er die sogenannte Waffenlobby im US-Kongress.

Here are the stats: Per population, we kill each other with guns at a rate 297x more than Japan, 49x more than France, 33x more than Israel.
”” President Obama (@POTUS) June 21, 2015

Obama beklagte zudem, dass im US-Kongress der Einfluss des National Rifle Association genannten Schützenvereins leider sehr stark sei. Er vermerkte aber zugleich, dass er momentan mit keinen Abänderungen der US-Waffengesetze rechne. „Diese Situation wird sich nicht ändern, solange die Amerikaner selbst nicht sagen werden, dass es nicht normal sei, und nicht wünschen werden, etwas zu verändern.“

Zu beklagen dürfte für den US-Präsidenten auch die Gewalttat zweier weißer Polizisten gegenüber einem Schwarzen am Freitagabend in Los Angeles sein. Statt dem sich  offensichtlich in einer Notlage befindlichen Mann zu helfen“, wie Spiegel-Online (21.06.2015), der sich unbewaffnet und um Hilfe suchend zwei Polizisten näherte, eröffneten diese das Feuer. Auf eine YouTube-Video ist zu sehen, wie der schwer am Kopf verletzte und stark blutende Mann von einem mit einer schwarzen Sonnebrille bekleideten Polizisten auf dem Rückend liegend auf den Bauch gedreht wird. Dann legt er ihm Handschellen an, während der Kollege sich in Ruhe Handschuhe anzieht.

Lt. John Jenal vom Los Angeles Police Department (LAPD) verteidigt die Polizisten, die „Drop the gun, drop the gun“ gerufen haben sollen. Doch der Schwarze hatte keine Waffe. Der schwer Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht und liegt auf der Intensivstation. Sein Zustand sei, so das LAPD, "kritisch".

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