Ruf der Freiheit oder Fahr` mal Freelander

Der Freelander am Potsdamer Platz in Berlin.

"Unser Ziel für den neuen Freelander war die Herausstellung des Premiumcharakters", sagte einst Land-Rover-Geschäftsführer Matthew Taylor. Mit dem Freelander als kompakten Off-Roader ist ihm das gelungen, meinen wir nach der langen Fahrt, weil dem „König unter den kompakten Off-Roadern" einerseits die Insignien des luxuriösen Topmodells Range Rover verliehen wurden. Das konnten wir gut genießen und würden gerne noch, doch zum Testen blieben einem Autojournalisten nur 14 Tage und die sind nicht immer toll.

Geschichte

Andererseits gibt es den Geländewagen schon ab 30.900 Euro, jedenfalls das Einstiegsmodell TD4 E. Und es gibt ihn schon seit 1997. Auch die Land Rover Deutschland GmbH hält mit der Information, daß die erste Freelander-Generation die komplett neue Fahrzeuggattung des komapkten Sport Utility Vehicle, kurz SUV, begründete, nicht hinter dem Berg. Eine Handvoll Jahre nach seiner Markteinführung war dieser SUV europaweit der meistverkaufte Geländewagen überhaupt. In England hatte er ein Dauerabonnement auf die Pole Position. Bis 2005 stand der Freelander unangefochten auf dem ersten Platz.

Außenansicht

Neben den bekannten elf Fahrzeugfarben kommen ab Juni 2009 noch die Farben Bali Blue und Ipanema Sand hinzu. Um dem Freelander ein sportliches Gesicht zu verleihen sowie ein dynamisches Äußere ist zum Beispiel die Windschutzscheibe geneigt. Auch die schlanke Linie beim gestuften Dach oder die sich verjüngenden Hecksäulen sowie die „schmalen Schultern“ unterstreichen diesen Eindruck. Die Karosse ist trotz der Leichtigkeit des Anscheins eine der steifsten der gesamten Autobranche. Bei der Durchfahrt zum Innehof unserer Hauptstadtredaktion war von unschätzbarem Vorteil, daß die Außenspiegel elektrisch einklappbar sind. Außer beim TD4 E, für den dieses Extra 280 Euro kostet, ist diese Außenausstattung serienmäßig. Schön war auch, daß wir, sobald wir den Parkplatz im Innenhof erreichten, durch das Panoramaglasdach sehen konnten, daß die Kollegen guckten. Optional kann dieses elektrische Schiebedach, mit dessen Hilfe das Auto innen noch luftiger und größer wirkt, für 1.400 Euro zugekauft werden. Dunkel getönte Scheiben ab B-Säule (für 440 Euro) oder eine beheizte Frontscheibe (für 400 Euro) können ebenfalls zugekauft werden.

Innenleben

Zum Innenleben gehört bereits das Einsteigen. Kein Kopfstoppen, Rückenbeugen, Knieprellen und was sonst noch so passieren kann, wenn man in einen Kleinwagen kriecht, der schon als Mittelklasselimousine daherkommen kann. Mit dem gehobenen Fahrstil geht auch eine gehobene Sitzposition einher. Freiheit ist auch, wenn man über die Leitplanke weit in wunderbare Landschaft schauen darf. Der Freelander macht`s möglich. Bei der Überlandfahrt kann sich König Kunde zudem recken und strecken. Reichlich Platz bietet die Kabine für die Passagiere. Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit auch auf den hinteren Plätzen. Die Gäste, die hinten sitzen, kommen in den Genuß einer „Theaterbestuhlung“. Wie in einem Theater sind die hinteren Sitze des neuen Freelander etwas höher angebracht als die vorderen Plätze. Das dient eindeutig der besseren Sicht, wovon sich gleich drei normal große Erwachsene, die dort Platz finden, überzeugen können. Doch wo immer man sitzt, wenn man über Asphalt und Acker fährt, überall fühlt man sich an das Innenleben einer Premiumlimousine erinnert und nicht an einen Trecker.

Motoren

Angeboten werden die Freelander-Modell mit zwei neuen Motoren: 3,2-Liter Reihensechszylinder Benziner und weil viele den Freelander am liebsten mit einem Diesel fahren, den 2,2-Liter TD4 (TD4 steht für Vierzylinder-Turbodiesel). Diesen Kunden sei gesagt, daß ein überarbeitetes Stop-Start-System bei den Dieselmodellen mit Schaltgetriebe den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen senkt. Der TD4 übertrifft die Euro-4-Abgasnorm und ist mit einem wartungsfreien Rußpatikelfilter ausgestattet.

Verbrauch

Beim Verbrauch beim TD4 kamen wir beim 6-Gang-Schaltgetriebe innerorts auf knapp 10 l/100km. Auf der Autobahn kann man mit einer zurückhaltenden Fahrweise unter 7 l/100km bleiben. Die CO2-Emissionen liegen nach Herstellerangaben bei 194 g/km (kombiniert städtisch und außerstädtisch). Mit der 6-Gang-Automatik kamen wir auf über 11 l/100 km in Berlin. Bei der Autobahnfahrt nach Berlin lagen wir um 7 l/100 km. Die CO2-Emissionen liegen nach Herstellerangaben bei 224 g/km (kombiniert).

Fazit

Für fast 50.000 Euro kann man alles bekommen und alles sollte man sich schon gönnen. Gönnen können muß man sich dafür „nur“ die HSE-Topmodelle des fünftürigen Freelander. Serienmäßig eingebaut sind ein Alpin-Audiosystem mit Sechsfach-CD-Wechsler, Ledersitzen mit Armlehnen vorne und hinten sowie Lederlenkrad, Memory-Paket für Fahrersitz und Außenspiegel, Holzoptikdekor am Armaturenbrett sowie Bi-Xenon-Scheinwerfer oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit sechs Doppelspeichen. Entdecken Sie weitere Möglichkeiten wie Navigations- oder Telefonsystem mit Bluetooth-Option, beheizte Frontscheibe oder kraftstoffbetriebenen Zuheizer und Fahren mit dem Freelander wir zu einem reinen Vergnügen ”¦ nicht nur im Gelände und vor allem: 60 Autofahrerjahre lang.

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