Rücktritt, Rausschmiss? US-Präsident Obama: Chuck Hagels Rücktritt ist keine politische Entscheidung

Weil viele politische Kommentatoren Hagels Ende als Anfang politischer Konsequenzen, als erstes Opfer des für die Demokraten desaströsen Ausgangs der Kongreßwahlen beurteilen, sehen sich diese, sieht sich Obama genötigen, sich zu erklären. US-Präsident Barack Obama hat am Montag Journalisten offiziell bestätigt, das Rücktrittsgesuch „auf eigenen Wunsch“ des Verteidigungsministers, seines Freundes schon vor Beginn seines Einzugs ins Weiße Haus angenommen zu haben, und dass die Entscheidung über seinen Rücktritt nicht politisch gewesen ist.

„In den vergangenen zwei Jahren war Chuck ein vorbildlicher Minister“, zitiert die „New York Daily News“ den Präsidenten. Obama bedankte sich auch bei Hagel dafür, dass sich die Verteidigungsfähigkeit des Landes in einem guten Zustand befindet und das Land mit Zuversicht in die Zukunft blickt. Was soll er auch anderes sagen, möchte mancher meinen angesichts der publik gewordenen Uneinigkeiten in der Afghanistan-Frage, der Pakistan-Frage, der Irak-Frage und der Syrien-Frage. Der 68-jährige Hagel heulte mit dem Leitwolf, diente Obama.

Der hob hervor, dass Hagel die Entscheidung selbstständig getroffen habe. Vor etwa einem Monat sei der Minister mit der Nachricht gekommen, seinen Dienst auf dem Ministerposten zu quittieren. Der US-Präsident betonte, dass Hagel in dessen Zeit als Verteidigungsminister ihm zu einem richtigen Freund geworden sei.

„Wir sind  aus verschiedenen Parteien. Aber in dieser Einheit besteht die Kraft. In erster Linie sind wir Amerikaner”¦ Und ich hoffe, dass ein Teil der Bemühungen Hagels in diesem Amt auch in der Zukunft Nutzen bringen wird“, äußerte Obama.

„Heute ist die NATO stark wie nie zuvor. Wir erweiterten unsere Präsenz in Mittel- und Osteuropa, modernisierten unsere Stützpunkte in der Asiatisch-Pazifischen Region und verstärkten die Zusammenarbeit mit Militärbehörden Chinas. Dazu hat Chuck einen enormen Beitrag geleistet“, so der US-Präsident. Keine Frage, das kann gut sein, und wenn das Hagels Aufgabe in den vergangenen Monaten gewesen sein sollte, dann hat er sie erledigt bzw. auf den Weg gebracht. Auch der Verbleib von US-Soldaten in Afghanistan scheint für die nächsten Jahre gesichert und der Krieg gegen den Islamischen Staat in Syrien und im Irak begann. 

Hagel wird seine Funktionen bis zur Ernennung seines Nachfolgers wahrnehmen. US-Medien sehen die ehemalige Pentagon-Vizechefin Michele Flournoy, den demokratischen Senator Jack Reed und den ehemaligen Vizeverteidigungsminister Ashton Carter als potentielle Nachfolger. Ohne Zustimmung des republikanisch dominierten Senats wird Obama seine Kandidaten nicht durchbringen.

RIA Novosti

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