Raubkopien nach wie vor weit verbreitet

Im vergangenen Jahr hatte der Verband die Deutschen nach ihrer grundsätzlichen Einstellung zu digitaler Piraterie gefragt, unabhängig von dem persönlichen Verhalten. Damals galten Raubkopien von Musik, Filmen oder Software für jeden vierten Bundesbürger (25 Prozent) als akzeptabel. Demgegenüber sagten 66 Prozent, illegale Kopien seien kein Kavaliersdelikt, 63 Prozent plädierten für eine strafrechtliche Verfolgung.

„Die Mehrheit der Bundesbürger hat ein Bewusstsein für geistiges Eigentum“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Volker Smid. „Für einen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten müssen wir aber auch die Minderheit derer erreichen, die heute noch illegale Kopien nutzen.“ Geistige Leistungen müssten für Erfinder und Künstler finanziell attraktiv sein. Smid: „Wenn es nicht gelingt, ein besseres Verständnis für den Wert der Angebote zu schaffen, verarmt das Kultur- und Medienangebot.“

 Neben der Rechtsdurchsetzung seien preislich attraktive und sichere Bezahl-Angebote ein wichtiger Beitrag gegen Piraterie, so Smid. „Der Boom des Download-Markts zeigt, dass es Potenzial für die legale Nutzung digitaler Kulturgüter und Software gibt.“ Für Downloads auf ihre PCs gaben die Deutschen 2010 rund 390 Millionen Euro aus – ein neuer Spitzenwert. Die Anzahl bezahlter Downloads stieg nach BITKOM-Berechnungen auf etwa 90 Millionen, eine Steigerung um 43 Prozent gegenüber 2009. „Ein immer breiteres Angebot und sinkende Preise tragen zu dem starken Aufwärtstrend bei legalen Downloads bei“, so Smid. Gleichzeitig gehe der Anteil illegaler Downloads zurück.

Zur Methodik: Die Angaben zu Raubkopien wurden von Forsa für den BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Die Angaben zum Download-Markt basieren auf Daten der GfK Panel Services.

Pressemitteilung des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., Berlin, 25.04.2011.

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