Pech oder Eisbären holen zwei Punkte, Pinguine einen Punkt

© Foto: Joachim Lenz, 2016
Die Partie begann alles andere als prächtig. Erst schwiegen viele Fans in der Stehplatzkurve aus Protest gegen zu erwartende noch höhere Dauereintrittspreise, dann kamen sie nicht richtig aus dem Knick. Immerhin schienen die Schiedsrichter Marc Iwert und Willi Schimm auf Betriebstemperatur. Sie vergaben im ersten Drittel sechs Strafminuten gegen Berliner. Die Auszeit von Marc Olver, der wegen Behinderung auf die Strafbank musste, nutze Daniel Pietta, der eigentlich passen wollte. Doch der Puck wurde unhaltbar für Kevin Nastiuk, der für Petri Vehanen das Berliner Tor hütete, von Jonas Müller abgefälscht (9.). Da hatte Nastiuk echt Pech gehabt.
Das zweite Drittel floss zäh vor sich hin, Spielzüge zerfaserten sich vor des Gegners Gehäuse. Schön geht anders. Immerhin wollten die Eisbären den Erfolgt und konnten ihn erabeiten. Darin Olver staube in Mittelstürmermanier zum 1:1 ab (43.).
Beim 1:1 nach 60 effektiven Spielminuten blieb es, obwohl die Hausherren aufdrehten und fast nur noch im Gästedrittel rumfuhren. Bei den Krefeldern schienen die Kräfte und auch die Konzentration zu schwinden. Foulspiel war die Folge. Doch mehrere Minuten in Überzahl ließen die Berliner Spieler ungenutzt und versäumten es, rechtzeitig den Sack zuzumachen. Eine Verlängerung musste her und ein Schuss von Busch.
© Foto: Joachim Lenz, 2016Das Endergebnis von 2:1 (0:1, 0:0, 1:0, 1:0) gegen den Tabellenletzten aus Krefeld wundert nur wenig wenn man weiß, dass die Pinguine zuletzt Punkte holten, vier Spiele nacheinander gewinnen konnten und, wie Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp nach Spielschluss feststellte, „die jetzt gutes Eishockey spielen“.
Auf jeden Fall spielen die Männer vom Niederrhein unter Cheftrainer Franz Fritzmeier nicht mehr so schlecht wie vorher. Der vertrat nach der Begegnung auf der Pressekonferenz die Ansicht, dass der Punkt „hart erarbeitet“ worden sei und schien dem „einen oder anderen Konter“, der „möglich gewesen“ wäre, um zu gewinnen, hinterher zu trauern.
Die Berliner Hintermannschaft passte am gestrigen Dienstag jedoch ausreichend gut auf und dann stand noch Nastiuk im Tor, der Schlimmeres verhinderte. Er habe „gut gespielt“, lobte Krupp seinen Torhüter. Dessen Beitrag zum Berliner Erfolg erkannte auch Fritzmeier an, der allerdings die Leistungen beider Torsteher hervorhob und als gut einschätzte.
Mit dem Zwei-Punkte-Sieg eroberten die Berliner Eisbären die Tabellenführung zurück. Dennoch müsse sich seine Mannschaft „steigern“, erklärte Krupp, „um die nächsten Wochen zu überstehen“.
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