Pacific Rim (USA, 2013) – Kleinjungentraum: Kampfroboter gegen Monsteraliens

© Warner Bros.

Im Pazifik öffnet sich ein Portal zwischen Welten. Unglücklicherweise sind die Bewohner am anderen Ende des Portals wenig wasserscheu und so tauchen in regelmäßigen, und immer kleiner werdenden, Abständen gewaltige Monsteraliens, sogenannte Kaiju, auf. Da sie nicht in Frieden kommen, schließen sich die Nationen zusammen und entwickeln in Windeseile riesige Kampfroboter, die Jaeger, gesteuert von zwei neurologisch verbundenen Piloten. Als sich die anfänglichen Erfolge in Niederlagen wenden, werden die Ressourcen in Plan B, das Bauen einer Mauer, gesteckt. Die Aliens zeigen sich unbeeindruckt und machen diese platt. Verzweifelt werden die übrig gebliebenen Kampfroboter re-aktiviert, darunter auch das älteste, noch atomar betriebene Modell Gipsy Danger. Raleigh (Charlie Hunman), ein ehemaliger Jaeger Pilot, der in einem Kampf mit einem Kaiju seinen Bruder verlor, und die unerfahrenen Mako (Rinko Kikuchi) steuern Gipsy Danger, als der bisher größte Kaiju auftaucht.

Um an Pacific Rim Freude zu haben, muss man sich zweier Dinge bewusst sein: 1. Die Frage nach der Logik ist hier müßig. 2. Das ist kein zweites Pans Labyrinth. Guillermo del Toro hat mit Pacific Rim den Film gedreht, den er vermutlich als Kind gerne gesehen hätte. Was keine Kritik sein soll, denn wenn hier die riesigen Kampfroboter gegen gewaltige Monster kämpfen, dann hat es was von den Kämpfen, die man damals als Kind mit seinem Spielzeug ausgetragen hat – inklusive der großen Freude daran. Pacific Rim macht – insofern man einfach mal akzeptieren kann, dass die Dinge halt so sind, wie sie hier sind – riesigen Spaß. Zerstörungsorgien hat man zwar diesen Sommer schon gesehen, zuletzt bei Man of Steel, aber hatte man bei Superman noch ein ungutes Gefühl in Sachen Kollateralschaden, so kommt das hier nicht mal ansatzweise auf.

Bis auf die Idee mit dem Portal im Pazifik ist Pacific Rim nicht sonderlich originell, allerdings reicht die Story als Grundgerüst völlig aus. Die Schauspieler sind gut, wenn auch Charlie Hunman nicht gerade seinen charismatischsten Tag hat. Die 3D Effekte sind erfreulich gut und das Design der Kampfroboter sowie die visuellen Effekte ausgezeichnet. Der sparsam, aber dafür umso effektiver, eingesetzte Humor ist hervorragend, genauso wie das Tempo, in dem die Kämpfe gedreht sind – endlich kann man mal was sehen!

Wer im Sommer auch mal auf Tiefsinn genau wie auf lange Hosen verzichten kann, Freude an Robotern, Monstern und gewaltigem Getöse hat, der dürfte hier bestens unterhalten werden. Statt steriler Hochglanzoptik bietet Pacific Rim Science Fiction der etwas rustikaleren Art und dazu Humor, der so manche Comedy alt aussehen lässt, da kann man dann auch mal großzügig über mangelnde Logik und Stereotypen hinwegsehen. Beim Abspann sitzen bleiben!
 
Pacific Rim (USA, 2013); OT: Pacific Rim; Filmlänge: 131 min; Regisseur: Guillermo del Toro; Darsteller: Charlie Hunnam; Idris Elba; Rinko Kikuchi; Charlie Day; Rob Kazinsky; Max Martini; Ron Perlman; FSK: ab 12 Jahren; Kinostart: 18. Juli 2013 (Deutschland).

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