Ostderby ohne Spielfluss – Respekt bremst Saalestädterinnen – FF USV Jena – 1. FFC Turbine Potsdam 0:2 (0:1)

Jennifer Cramer im Zweikampf mit Sara Löser © Ingo Jäckel Jena

Aus dem Konzept gebracht

Pech für Jena, dass Mittelfeldregisseurin Susann Utes nicht auflaufen konnte, die in den vergangenen Partien dem Geschehen ihren Stempel aufdrückte“, fasste Potsdams Coach die 90 Minuten im Ernst-Abbe- Sportfeld  nach dem Sieg seiner Mannschaft zusammen. Diese tat sich gegen eine motiviert agierende Jenaer Elf über die gesamte Spielzet sichtlich schwer. In die Karten spielte den Gästen aber das frühe 1:0 in Minute drei, als Julia Simic zentral aus 16 Metern abzog und das Leder plaziert im rechten unteren Eck versenkte. Der Treffer brachte die Gastgeberinnen vorübergehend aus dem Konzept. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Elf wieder halbwegs sortiert hatte. Dann aber suchten die Kraus-Schützlinge vermehrt ihr Glück im Spiel nach vorn. Ein Schuss von Iva Landeka wurde sichere Beute der Turbine-Keeperin, eine Reihe von Eckbällen brachte ebenso nichts zählbares. Da waren gut 15 Minuten gespielt.

Kein wirklicher Spielfuss

Was folgte, muss in die Rubrik „Hin und Her zwischen den Strafräumen“ eingeordnet werden. Bernd Schröder bemerkte dazu im Nachgang: „Schade für die Zuschauer von Eurosport, dass kein wirklicher Spielfluss zu Stande kam.“ Viele kleine Fouls prägten das Geschehen, wirklich gefährlich wurde es bis zum Pausenpfiff vor keinem der beiden Tore. Nach der Halbzeit blieb es vorerst beim intensiven Schlagabtausch im Mittelfeld. Die Gastgeberinnen bekamen in der Folge mehr Druck hinter ihre Aktionen. Carolin Schiewe versuchte es mit einem straffen Freistoß vom linken Strafraumeck, Ria Percival setzte nach guter Vorarbeit das Leder nur knapp über die Latte. Der Offensivdrang der Saalestädterinnen barg bei einem Gegner  wie Potsdam immer die Gefahr eines Konters.

Vorzeitig entschieden

So nach gut einer Stunde, als ein Ballverlust in Jenaer Reihen für einem schnellen Gegenzug der Turbinen sorgte. Lisa Evans schnappte sich die Kugel und lief über rechts den Gegnerinnen davon. Ihre Flanke fand in Goalgetterin Genoveva Anonma eine dankbare Abnehmerin, die aus fünf Metern zum 2:0 einköpfte. Damit war dieses Spiel vorzeitig entschieden, zumal die Gäste im Anschluss das Tempo wieder etwas anzogen. Jena blieb zwar weiter bemüht, konnte dem Meisterschaftsaspiranten aber nicht mehr wirklich gefährlich werden. Potsdam tat nur noch das Nötigste und spielte den sicheren Vorsprung über die Zeit. Einzig Julia Simic ließ sich kurz vor dem Ende noch zu einem technischen Leckerbissen hinreißen, tänzelte gekonnt durch die Jenaer Abwehr und setzte den Ball auf die Latte.

„Wir haben vielleicht etwas zu viel Respekt gehabt vor dem Gegner. Uns hat zum Teil einfach der Mut gefehlt. Nach dem 2:0 waren die Kräfte weg. Aber wir schauen nach vorne, um den Anschluss nach oben zu halten“, resümierte Trainer Daniel Kraus nach der Partie.

So spielten sie in Jena

FF USV Jena:                                                                                                        S. Michel – R. Percival (82. V. Müller); A. Erceg; S. Löser (75. S. Treml); A. Hearn; J. Arnold; Ch. Julien; L. Seiler; I. Landeka; L Brosius; C. Schiewe – Trainer Daniel Kraus

1. FFC Turbine Potsdam:
G. Gunnarsdottir – J. Elsig; M. Mjelde; A. Hegerberg; J. Simic; J. Cramer; J. Zietz; A. Göransson (46. G. Anonma); T. Kemme; St. Draws; L. Evans – Trainer Bernd Schröder

Tore: 0:1 (3.) J. Simic; 0:2 (56.) G. Anonma

Zuschauer: 720

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