Öffnung der Königlichen Gewächshäuser in Brüssel – Die „Gläserne“ Stadt ist für Besucher vom 18. April bis zum 9. Mai 2014 geöffnet

Ein ganz besonderes Pflanzenparadies im Jugendstil mit tropischen Pflanzen.

Seit über 100 Jahren öffnen die königlichen Gewächshäuser zu Laeken, nördlich von Brüssel, einmal jährlich für wenige Wochen ihre Tore und locken Tausende von Besuchern an. Ein fast ein Kilometer langer Spaziergang führt durch Glasgalerien und Pavillons mit zahlreichen Palmenriesen, Blumenteppichen und exotischen Pflanzen. Der Palmengarten ist ein architektonisches Meisterwerk aus Glas und Stahl. Er besteht aus einem breiten gläsernen Rundgang und einer Kuppel mit einer Höhe von 25 Metern, die von 36 Säulen getragen wird. Bis an die Decke reichen die mächtigen Dattelpalmen. In den Felswänden des Wintergartens blühen verschiedenfarbige Orchideen. In der fast hundert Meter langen Orangerie gedeihen über 200 Jahre alte Zitrus- und Lorbeerbäume.

Das viereckige Kongohaus verdankt seinen Namen der belgischen Kronkolonie Kongo. König Leopold II wollte die Pflanzenwelt des Kongos in diesem speziellen Gewächshaus ausstellen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Heute erwarten den Besucher hier vielfältige andere tropische Gewächse. Insbesondere die Laekener Kameliensammlung gilt heute als die älteste und wichtigste Sammlung dieser Größenordnung.

1873 erteilte König Leopold II. seinem Hofarchitekten Alphonse Balat den Auftrag für den Bau der Königlichen Wintergärten. Leopold war damals einer der reichsten Männer der Welt. Belgisch Kongo, ein Land 60mal so groß wie Belgien mit immensen Bodenschätzen, war sein Privatbesitz. Mit gigantischen Bauwerken eiferte er Paris nach. Die Gewächshäuser waren für König Leopold allerdings nicht nur ein größenwahnsinniges Prestigeprojekt, sondern entsprangen seiner Leidenschaft zu exotischen Pflanzen. Als Liebhaber von Blumen und Pflanzen waren die Gewächshäuser für Leopold persönlich das wichtigste Projekt, hier verbrachte er auch seine letzten Lebensjahre. Er besuchte die Baustelle fast täglich und kannte zahlreiche Arbeiter persönlich. Balat gestaltete die Anlage als gläserne Stadt inmitten der hügeligen Parklandschaft um Schloss Laeken. Stilistisch spiegelt sie die Anfänge des Jugendstils wider. Sie umfasst eine Fläche von 1,5 Hektar in einer ganz eigenen Atmosphäre von Jugendstil und tropischen Pflanzen.

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