Nichts Neues in Israel oder Da braut sich was zusammen – Über ein Dutzend Tote und viele Verletzte im Gazastreifen

Israel
Fahnen des Staates Israel. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Mittwoch hielt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Sondersitzung ab. Grund: Die blutigen Zusammenstöße an der Grenze zwischen Israel und Gaza, bei denen am Freitag mehr als ein Dutzend Palästinenser getötet und Hunderte verletzt wurden. Die Hamas zündelt wieder und Israel reagiert in gewohnter Weise.

Was bei uns in den Medien als trockener Kurzbericht über die Bildschirme in deutsche Wohnzimmer geschickt wurde, das klang für den Fernsehzuschauer wie die Nachricht über eine gewöhnliche Protestveranstaltung wütender Araber. Mit Steinschleudern und lautstark skandierten Parolen provozierten sie den Feind auf der anderen Seite. Der fackelte nicht lange. Die Israelis eröffneten das Feuer, als die Lage bedrohlich wurde. Wie brandgefährlich die Auseinandersetzung in Gaza wirklich ist, wird hierzulande kaum wahrgenommen.

Mehr als 30.000 Palästinenser, angestachelt durch die radikal-islamischen Hamas, waren unter dem Deckmantel eines Protestes bis an die Grenzanlagen der Israelis vorgerückt und spielten unter volksfestähnlichen Bedingungen einen friedlichen Marsch in ihre Heimat vor. Zwar hatte die Hamas einen Aufruf verbreitet, der die Bevölkerung mahnte, keine Gewalt anzuwenden, doch deren Mitglieder dürften sich durchaus darüber im Klaren gewesen sein, dass Israel eine bedrohliche Versammlung an ihre Grenzen zu Gaza nicht dulden würde. Vor Ort gab es kostenlos Getränke und WiFi, um der Welt das harmlose und vor allem unschuldige Lamm mit seinen anständigen Anliegen zu zeigen.

Die andere und israelische Seite sah das anders. „Was wir gestern sahen, war kein Protest, sondern ein organisierter Terrorangriff, der vom militärischen Arm der Hamas und anderen Terrororganisationen sorgfältig vorbereitet wurde“, so Brigadegeneral Ronen Manelis. „Wer am Freitag starb, war direkt an terroristischen Aktivitäten beteiligt.“

Doch was steckt hinter dem Scharmützel an den Grenzanlagen und was ist das Ziel der zynischen Strategie der Hamas, die Jugendliche, Alte, Behinderte und Frauen mit anstachelnden Argumenten in die erste Reihe schickte? Getötet freilich wurden bekannte Terroristen, doch davon ist nichts zu hören.

Issam Hammad, Chef und einer der Gründer der Gaza-Protestbewegung, will mit seinesgleichen die Rückkehr der Palästinenser in die Gebiete erzwingen, in denen die Clans und Familien vor 1948 lebten. Deswegen verfolgt der 52 Jahre alte Hammad, Direktor einer Firma, die medizinisches Gerät verkauft, eine neue Strategie. Die stellt Israel vor ein diplomatisches und moralisches Dilemma. Denn was tun, wenn Millionen unbewaffneter Palästinenser Richtung Grenze marschieren? Ließe der jüdische Staat sie in den Gazastreifen einreisen, hätte er verloren. Stoppte er sie indes mit Gewalt, würde Israels Position international unhaltbar.

Islamisten missbrauchen ihre friedlichen Proteste als Deckung für Terrorangriffe, um die Lage an der Grenze zu eskalieren, so die israelische Führung. Israel droht eine der größten Herausforderungen seit ihrer Staatsgründung. „Entweder wir kehren heim, oder der dritte Weltkrieg beginnt“, lauten die martialischen Worte von Issam Hammad, Gründer der Bewegung des großen Marsches der Rückkehr.

Da braut sich etwas zusammen, was einen Flächenbrand ungeahnten Ausmaßes auslösen könnte. Das haben selbst die Vereinten Nationen erkannt. Der radikale Hammad rechnet damit, dass spätestens im Mai Millionen am Marsch teilnehmen werden. Er sagt: „Wir werden den Befehl geben, und drei Millionen Palästinenser werden gleichzeitig losgehen.“

Was, wenn der Schuss wirklich nach hinten losgeht und Issam Hammad mit seiner Ankündigung ernst macht? Auch in Deutschland halten sich jede Menge Palästinenser auf, die den überspringenden Funken auch hier zum Großfeuer entfachen könnten.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde unter dem Titel „Israel – da braut sich etwas zusammen“ im Scharfblick am 2.4.2018 erstveröffentlicht.

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