Nicht in den Keller, nicht in Demut und nicht ins Höllental – Vor der Bundesligabegegnung zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg

Dem Coach selbst wurde eine halbe Stunde nach Abpfiff der Partie offenbar klar, dass ihm eine Strafe drohen könnte. Bei der Pressekonferenz ruderte Streich jedenfalls kräftig zurück und zeigte sich betont demütig.“

Demütig? Weder kroch Christian Streich zu Kreuze noch zeigte er sich in der Rolle des Knechtes zum Herrn, wennschon, dennschon eher dienstwillig bzw. auskunftswillig, weil auf der besagten Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Werder Bremen nur eine Frage gestellt wurde – und die kam von einer Frau. Streich gab betont zurückhaltend eine Antwort. Einem echten, neugierigen Journalisten dürfte diese Antwort, die weder Feigheit noch Schwäche offenbarte und also keinerlei Rückschluß auf eine demütige Haltung schließen ließ, und „betont demütig“ ist dann nur noch betont dämlich auf den falschen Begriff gebracht (Journalist! Setzen. Sechs.), schlicht nicht gefallen haben, doch, wie gesagt, weitere Fragen, auch Nachfragen, wurden nicht gestellt.

Für Streich jedenfalls sollte das Thema erledigt sein, so wird er zitiert. Für uns auch. Punkt. Was steht an? Die Bundesligabegegnung zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg. Der Bayerische Rundfunkt verkündet, daß die Franken nach drei Niederlagen in Folge „unter Druck“ stünden. Fragt sich, ob die Offensive der Breisgauer Druck ausüben kann. Marcos Antonio gilt als unsicherer Kantonist und Per Nilsson fällt als Innenverteidiger aus. Dieter Hecking, Trainer der Clubberer, wird nicht nur eine Innen-, sondern auch eine Außenverteidigung aufbieten. "Es werden zwei Innenverteidiger spielen“, sagt er. So viel sei sicher. Sicher ist aber auch, daß von einer eingespielten Hintermannschaft keine Rede sein kann und so wird die Elf von Trainer Streich vermutlich auf das kontinuierliche Knacken dieser Nicht-Konstante ihr Hauptaugenmerk beim Heimspiel am Samstagnachmittag in dem Stadion an der Straße legen, die ins "Höllental" führt. „Mit mutigem Spiel den Erfolg suchen“, heißt das in Freiburg. Früher oder später sollen Tore fallen – für Freiburg, denn die Breisgauer wollen drei Punkte, um in der Tabelle an Nürnberg vorbeizuziehen und nicht im Tabellenkeller oder in Demut versinken.

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