Nach fast vierwöchiger Zwangspause werden die Zebras aus Duisburg beim VfL Wolfsburg auflaufen – Nur mit höchster Konzentration schaffen es die Grün-Weißen

Lena Goeßling spielte in beiden WM-Qualifikationen gegen Irland und Slowenien © Carlotta Erler

Alter ist kein Hinderungsgrund für Topleistungen

Auch ein kurzer Blick in den Kader zeigt die überragende Qualität der Wölfinnen: Cheftrainer Ralf Kellermann stehen fast ausschließlich Nationalspielerinnen zur Verfügung – und besonders Lena Goeßling, Nadine Keßler sowie die Ex-Duisburgerinnen Luisa Wensing und Alexandra Popp spielen derzeit in überragender Form. Ein Kompliment, das man ohne Abstriche auf den phänomenalen Sturm ausdehnen muss, wo Conny Pohlers und Martina Müller Woche für Woche eindrucksvoll belegen, dass Alter kein Hinderungsgrund für Topleistungen ist – ganz im Gegenteil.

Offensivkraft des Gegners nicht zur Entfaltung kommen lassen

Folglich ist der Gastgeber in diesem Spiel selbstverständlich Favorit, doch MSV-Cheftrainer Sven Kahlert möchte die Routine dieser Rollenverteilung endlich einmal durchbrechen: „Unsere Null-Bilanz in dieser Saison gegen die drei Großen Frankfurt, Potsdam und eben Wolfsburg ärgert mich schon, schließlich haben Mannschaften wie Leverkusen, Essen oder Jena bewiesen, dass man auch gegen diese Teams punkten kann.“ Als zusätzliche Argumentationshilfe verweist Cheftrainer Sven Kahlert auf die Punkteausbeute des VfL, der in 14 Spielen zwar erst einmal verloren, aber immerhin schon dreimal Remis gespielt hat: „Wir wollen die Offensivkraft des Meisters durch gutes Positionsspiel und mutigen persönlichen Einsatz möglichst nicht zur Entfaltung kommen lassen und zudem versuchen, auch selbst mutig nach vorne zu spielen.“

Das Nachholspiel ist gleichzeitig Generalprobe

Diese Marschroute will Sven Kahlert den Zebra-Ladies mit auf den Weg geben. Allerdings konnte  er die taktischen Details erst am Freitag besprechen; denn erst dann waren er und sein Zebra-Rudel wieder komplett zusammen gewesen. Unabhängig vom Ergebnis wird an diesem Sonntag der Saison-Endspurt eingeläutet und besonders in den dann folgenden drei Spielen wollen die Duisburgerinnen den Klassenerhalt möglichst schon fixieren. Das Nachholspiel im VfL-Stadion gegen den MSV Duisburg (früher FCR 2001 Duisburg) ist gleichzeitig die Generalprobe vor den „Knaller-Spielen“ im Halbfinale der UEFA Women’s Champions League gegen Potsdam.

Den Abstand auf Frankfurt verkürzen

Wie wichtig die Partie am Wochenende für die kommenden Aufgaben ist, unterstrich VfL-Coach Ralf Kellermann unlängst: „Wir wollen unsere Siegesserie in der Bundesliga ausbauen und den Abstand auf Frankfurt auf drei Punkte verkürzen. Mit dem Dreier möchten wir Selbstvertrauen für Potsdam aufbauen.“  Dabei muss der Cheftrainer auf die Dienste der Verletzten Zsanett Jakabfi und Lina Magull verzichten, die  bis zu sechs Wochen ausfallen wird. Mit welchen Kräften die geplanten Punkte eingefahren werden sollen, ist derweil noch ungewiss, da zahlreiche Auswahlspielerinnen noch mit ihren Nationalmannschaften in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Kanada 2015 kämpfen. Sollten alle gesund die Rückreise antreten, bleibt dennoch die entscheidende Frage: mit welchem Personal die Ausfälle kompensiert werden.

Wir müssen hochkonzentriert ans Werk gehen

„Es wird die Chance für die, die zurzeit verständlicherweise etwas unzufrieden mit ihrer Situation sind“, sagt der Übungsleiter der Grün-Weißen. „Verena Faißt, Anna Blässe, Conny Pohlers oder Jovana Damnjanovic. Alle derzeit nicht so oft berücksichtigten bekommen die Möglichkeit, sich in den nächsten Tagen zu empfehlen, auch im Hinblick auf die ’Knaller-Spiele` gegen Potsdam.“ Dass das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, weiß der Sportliche Leiter, der sein Team vor den Zebras warnt: „Nach der Abstiegsnot und dem Neustart hat Duisburg zwei Siege (Leverkusen, Sindelfingen), ein Unentschieden (Hoffenheim) und eine Niederlage (Potsdam) eingefahren. Wir müssen hochkonzentriert zu Werke gehen, wenn wir dreifach punkten wollen.“

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