Mittelfeldgeplänkel? Mangelware! – Der 1. FC Union Berlin verliert gegen St. Pauli mit 0:2 (0:0) – Direktberichterstattung aus der „Alten Försterei“

88. Minute – Kopfball. Kein Tor. Union bäumt sich noch einmal auf. Ein wenig. Und noch eine Ecke.

86. Minute – Wie zum Trotz singen die Berliner in ihrem Stadion laut und einheitlich, schwenken ihre Schals und zeigen sich ”¦ erstklassig.

83. Minute – Müde? Flasche leer? Die Hintermannschaft der Berliner leistet sich Querpässe im eigenen Strafraum. Wäre nicht Glinker zur stelle, würde der Gast höher führen.

78. Minute – Ecke, Tor. Die Hereingabe in den Strafraum nutzt im fünf-meter-Raum für sich und die Seinen. Glinka, der auf der Linie bliebt, hat keine Chance.

77. Minute – Zounde rettet vor dem heranstürmenden Kruse im eigenen Strafraum zur Ecke.

75. Minute – Glinka klärt erneut in einer 1:1-situation vor Bartels. Berlin spielt nicht nur vorne sondern auch hinten mit hohem Risiko. Gewinnt, wer wagt?

73. Minute – Wechsel beim 1. FC Union. Menz weicht Zoundi und Parensen weicht Ede. Damit richtet er seine Berliner Elf noch offensiver aus. Parensen kam heute weniger als üblich zur Wirkung.

72. Minute – Glinka pariert einen Weitschuß von Dabue. „Ein Tor, das müßt ihr schießen“, singen die Eisernen. Die Berliner kämpfen um den Ausgleich.

70. Minute – „Auf geht`s Unioner, schießt ein Tor“, singen Tausende. Parensen im Strafraum mit einem Querschläger nach einer Ecke von der linken Seite. Sekunden später hat Stuff den Ausgleich auf dem Fuß. Der Pfosten rettet.

69. Minute – St. Pauli spielt weiter nach vorne, will das zweite Tor. Union entblößt bereits die Abwehr, drängt auf den Ausgleich. Mittelfeldgeplänkel? Mangelware!

67. Minute – Einen Kopfball von Karl kann Tschauner klären.

63. Minute – Tor für St. Pauli. Der gefährlichst Angreifer der St. Paulianer trifft aus kurzer Distanz zum 1:0. Deniz Naki läßt sich feiern.

60. Minute – Klare gelbe Karte. Schiedsrichter Stieler verweigert die fällige Bestrafung. Mattuschka, der den Ball direkt nimmt, wird im Schuß gefoult. Der zweite Versuch, der fällige Freistoß, sein zweiter Versuch scheitert knapper. Trotzdem wird der Spielmacher der Berliner besungen. Mattuschka für Berlin und Kruse für Hamburg sind herausragende Akteure, die den Ball fordern und ihre Mannschaft nach vorne treiben.

58. Minute – Bruns bewegt sich erstaunlicherweise nach der Pause überwiegend im rechten Angriffsbereich. Über diese rechte Seite bemühen sich seit dem die Hamburger ein ums andere Mal. Der linke flügel wird vernachlässig. Hat Trainer Schubert hier die Schwachstelle der Berliner in der ersten Hälfte ausgeguckt?

54. Minute – Naki aus gut und gerne 20 Metern. Sein Schuß fliegt flach am linken Pfosten vorbei. Glinka wäre dran gewesen.

48. Minute – Da Silva ballert aus spitzem Winkel aufs Tor. Tschauner muß nicht eingreifen. Das rechte Außennetz zittert. Zwei ebenbürtige Mannschaften kämpfen um den Sieg. Das ist das Salz in der Suppe.

47. Minute – Kruse wird freigespielt, läuft mit Ball in den 16er und schießt. Glinka kann abwehren. Sofort kontern die Berliner. Genau so erfolgreich.

47. Minute – „Roma bleiben, Abschiebung stoppen“ steht auf einem Transparent, das im Fanblock der Schlachtenbummler aus Hamburg hochgehalten wird. Politik auch bei Union. Der Stadionsprecher lädt zur außerordentlichen Mitgliederversammlung: es geht ums ganze, es geht ums Stadion. Dann rollt der Ball wieder. St. Pauli hat gewechselt, Gunesch ist nicht mehr von der Partie. Fabio Morena spielt die zweite Halbzeit mit.

46. Minute – Mattuschka mit einem glanzvollen Weitschuß, den Tschauner mit einer Glanzparade zur Ecke lenkt. Der gefährliche Nachschuß aus dem Eckball fliegt vorbei.

Halbzeitpause

45. Minute – Die Hamburger stehen deutlich dichter am Berliner als umgekehrt. Allerdings schalten sie nicht so schnell von Verteidigung um auf Angriff. Ballbehauptung, Spielkontrolle scheinen wichtiger für die Elf von St. Pauli-Trainer Andre Schubert. Die Berliner hingegen suchen das schnelle Spiel, spielen gerne Steil in die Spitzen, riskieren viel.

40. Minute – Schöner Schuß vom Neuen. Da muß sich Tschauner lang machen. Ball und Torwart fliegen ins linke untere Eck. Doch Tschauner ist millisekunden vor dem Ball zur Stelle.

37. Minute – Mosquera muß verletzungsbedingt raus. Vorher durfte er noch eine Hereingabe von Kohlmann aufs Tor köpfen. Union-Trainer Uwe Neuhaus schickt Halil Savran aufs Feld. Der orientiert sich sofort in die Spitze.

33. Minute – Tor? Nein. Strafstoß? Nein. Mosquera liegt minutenlang im Strafraum. Die Fußballseele der Berliner kocht. Kuirz. Mosquera muß das Spielfeld verlassen. Läuft aber schnell um die Eckfahne, um wieder mitstürmen zu können. Offensichtlich lag Stieler, der die Begegnung  richtig. Oder doch nicht: Ein Wechsel bahnt sich an.

32. Minute – Die Ereignisse überschlagen sich. Kalla klärt im Strafraum und auch im letzten Moment vor Quiring. Den bekommen die Hamburger einfach nicht in den Griff. Es liegt am Pech der Stürmer und an zwei hervorragenden Torsteher, daß bei den guten Möglichkeiten auf beiden Seiten noch kein Tor gefallen ist.

30. Minute – Im direkten Gegenzug kontern die Berliner über die rechte Seite. Quirings Hereingabe zischt parallel zum Toraus im Fünf-Meter-Raum an Freund und Fein vorbei ins Seitenaus.

29. Minute – In höchster Not klärt der herausgelaufene Glinker vor dem Einschußbereiten Naki.

29. Minute – Freistoß für St. Pauli von der rechten Strafraumkante. Drei-Mann-Mauer. Gunesch bringt das Leder ansehnlich rein. Die Berliner können klären. Mittlerweile erkämpfen sich die Gäste ein Übergewicht im Mittelfeld, halten den Ball länger in den eigenen Reihen.

26. Minute –  Schöne Schuß von Quiringj, der zu weit nach rechts gedrängt wurde. Torsteher Tschauner, mit der Nummer 13 auf dem Rücken, zeigt sich als sicherer Rückhalt, hält auch diesen Ball sicher.

22. Minute – Mattuschka in Manier eines Spielmachers fordert und verteilt die Bälle, Doch die Berliner müssen klein und quer spielen. Die Hamburger stehen nah am Berliner. Beide bieten packende, faire Zweikämpfe. Itreißend auch die Gesänge auf den Rängen.

19. Minute – Bruns treibt seine Elf unermüdlich an. Bruns im Strafraum auf Daube, doch Madouni kann im letzten Moment zur Ecke klären. Den Eckball köpft Stuff aus der Gefahrenzone. Beim nächsten Angriff der St. Paulianer, der auf das Berliner Tor brandet, klärt Stuff mit Stil.

17. Minute – Tschauner klärt vor dem heranstürmenden Silvio-De-Oliveira im Fünf-Meter-Raum. Das bis dato spannende Spiel wogt Dank großer Laufbereitschaft hin und her.

16. Minute – Freistoß Kohlmann. Die Bogenlampe aus dem rechten Halbfeld landet auf dem Netz. Reaktion: Raunen.

13. Minute – Foul von Stuff an Kruse. Freistoß aus 20 Metern von der linken Strafraumkante. Daube tritt an und schießt in die Mauer. Der Ball kommt zu Funk. Der ballert drauf. Der abgefälschte Ball fliegt knapp über die Latte. Ecke von rechts. Geklärt von Kohlmann. Zweite Ecke von der rechten Seite. Kohlmann  klärt wieder. Keine Frage: Die ganz in braun gekleideten Gäste beschäftigen die Roten aus Berlin.

12. Minute – Die Innenverteidigung der St. Paulianer, Thorandt und Gunech, haben sich nach Anfangsirritationen besser auf die beiden Angreifer der Berliner, Silvio-De Oliveira und Mosquera, eingestellt. An der Strafraumkante ist Schluß mit Lustig. Kalla plagen jedoch noch mit dem quirligen Quiring Sorgen.

8. Minute – Großchance für St. Pauli. Rechts spielten die Hanseaten direkt und gefährlich nach vorne. Naki stürmt in den Strafraum der Berlin. Sein Flachschuß  am linke Pfosten vorbei ins Aus. Das war knapp.

4. Minute – Quiring läuft seinem Abwehrspieler davon und drischt aus halbrechter Posiotion drauf. Drüber.

3. Minute – Erste Möglichkeit der Berliner, die über die linke Seite kommen, wo Parensen den Flügelflitzer gibt. Die Langen Kerls Madouni und Stuff bilden wie gewohnt die Innenverteidigung. Menz komplettiert auf der rechten und Kohlmann auf der linken Seite die solide Viererkette.

Vor dem Anpfiff

Noch eine Minute – Hauptschiedsrichter Tobias Stieler, begleitet von seinen Assistenten Arno Blos und Matthias Jöllenbeck, führt beide Mannschaften auf den vom Fluchtlicht hell erleuchteten Rasen.

Noch fünf Minuten – Stimmung auf den Rängen. Tausende stehen und halten ihre Schals in die Höhe. Das geht auch nicht anders, denn das altehrwürdige Stadion am Rande der Berliner Wuhlheide bietet nicht viele Sitzplätze. Auch aus der Hafen- und Hansestadt Hamburg sind Dutzende angereist. Viele in den beiden Gästeblocken dürften aber Bewohner der Bundeshauptstadt sein.

Noch 10 Minuten – Die Aufstellung des 1. FC Union Berlin: Jan Glinker (Tor), Christopher Quiring, A. Madouni, Christian Stuff, Patrick Kohlmann, Markus Karl, John Jairo Mosquera, Christoph Menz, Torsten Mattuschka; S. Silvio-D Oliveira und Michael Parensen. Auf der Ersatzbank nehmen Platz: Mracel Höttecke (ETW), Patrick Zounde, Maurice Trapp, chinedu Ede, Jerome Polenz, Halil Savran und Steven Skrzybski.

Noch 15 Minuten – Die Aufstellung der Gäste aus St. Pauli: Philipp Tschauner, Patrick Funk, Florian Bruns, Ralph Gunesch, Markus Thorandt, Max Kruse, Sebastian Schachten, Fin Bartels, Deniz Naki, Jan-Philipp Kalla und Dennis Daube. Ergänzungsspieler sind hier und heute im ausverkauften Stadion „An der Alten Försterei: Benedikt Pliquet, Fabio Morena, Rouwen Hennings, Charles Takyi, Petar Sliskovic, Mahir Saglik und Kevin Schindler.

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